Im Sudan sind beim Absturz eines Passagierflugzeugs 115 Menschen ums Leben gekommen, nur ein Kind überlebte. Wie das staatliche Fernsehen berichtete, war die Maschine vom Typ Boeing 737 am Dienstagmorgen gegen 4.30 Uhr kurz nach dem Start in der Hafenstadt Port Sudan abgestürzt. Absturzursache war nach ersten Informationen wahrscheinlich ein technischer Defekt. Der Pilot hatte offenbar kurz nach dem Start Schwierigkeiten gehabt und einen Notruf an den Flughafen von Port Sudan abgesetzt und um Erlaubnis zur Umkehr gebeten.
An Bord der Maschine, die sich auf einem Inlandsflug in die Hauptstadt Khartum befand, waren 105 Passagiere und 11 Besatzungsmitglieder. Nach ersten Informationen des arabischen Fernsehsenders El Dschasira sollen mehrere Malaysier unter den Passagieren gewesen sein. Bei den restlichen Fluggästen handele es sich wahrscheinlich ausschließlich um Sudanesen, unter ihnen der Gouverneur der Provinz Sinkat.
Gesundheitszustand des Kindes ist stabil
Nur ein zweijähriges Kind konnte lebend aus der Maschine der sudanesischen Fluggesellschaft geborgen worden. Das Kind wird inzwischen in einem Krankenhaus behandelt. Sein Gesundheitszustand sei stabil, sagte ein Provinzgouverneur aus Port Sudan.
Das Flugzeug stürzte auf ein etwa fünf Kilometer vom Flughafen entferntes unbewohntes Gebiet am Roten Meer. Zum Zeitpunkt des Absturzes herrschte in Port Sudan weder Nebel noch Sturm. Die Polizei sperrte den Absturzort weiträumig ab. Hunderte Menschen strömten zur Absturzstelle in der Nähe einer Schnellstraße. Die Opfer wurden in eine Leichenhalle gebracht, wo sofort mit der Identifizierung begonnen wurde.
Sudan Airways ist als extrem unpünktliche Fluggesellschaft bekannt, galt bisher allerdings im Land selbst nicht als besonders unsicher. Port Sudan liegt rund 660 Kilometer nordöstlich von Khartum an der Küste des Roten Meers. Bei Individual-Touristen ist der Ort als Taucherparadies beliebt.