Elektroautobauer in der Kritik Ist Tesla Autopilot sicher? Erster US-Prozess nach tödlichem Unfall gestartet

Elektroautobauer in der Kritik: Ist Tesla Autopilot sicher? Erster US-Prozess nach tödlichem Unfall gestartet
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In den USA hat der erste Prozess gegen den Autobauer Tesla wegen eines tödlichen Unfalls mit eingeschaltetem Autopiloten begonnen. Die Kläger warfen dem Konzern zum Auftakt am Donnerstag vor, seinen Kunden experimentelle Fahrzeuge verkauft zu haben. In dem Prozess geht es um einen Unfall mit einem Tesla Model 3, der 2019 mit 105 Stundenkilometern von der Fahrbahn abgekommen und in Flammen aufgegangen war. Der Fahrer kam dabei ums Leben, zwei Mitfahrer wurden schwer verletzt. In der Klage wird Tesla vorgeworfen, beim Verkauf des Fahrzeugs gewusst zu haben, dass der Autopilot und andere Sicherheitssysteme fehlerhaft waren. Das Tesla-Paket mit allen Selbstfahrfähigkeiten für das Model 3, sei damals noch in der Beta-Phase gewesen und damit nicht zur allgemeinen Nutzung bereit. Tesla hat eine Haftung bestritten und erklärt, der Fahrer habe Alkohol getrunken, bevor er sich ans Steuer setzte. Zudem sei unklar, ob der Autopilot zum Unfall-Zeitpunkt eingeschaltet gewesen sei. Der Prozess dürfte voraussichtlich einige Wochen dauern. In der Vergangenheit gab es bereits ähnliche Verfahren gegen Tesla. Nun geht es aber erstmals um einen Todesfall. Juristischen Ärger gibt es für den Konzern auch in einer anderen Angelegenheit. Eine US-Bürgerrechtsbehörde hat Tesla wegen angeblicher Belästigung schwarzer Mitarbeiter in seinem Hauptwerk im kalifornischen Fremont verklagt. Demnach seien die Angestellten von 2015 bis heute routinemäßig rassistischen Verunglimpfungen und Graffiti ausgesetzt gewesen. Tesla habe es versäumt, Beschwerden über rassistisches Verhalten zu untersuchen. Zudem soll der Elektroautobauer Beschäftigte, die Belästigungen gemeldet hätten, entlassen haben oder sei anderweitig gegen sie vorgegangen. Aktuell laufen gegen der Konzern mehrere Klagen, die sich mit rassistischer Diskriminierung und Belästigung beschäftigen. Tesla hat ein Fehlverhalten in diesen Fällen bestritten.
In dem Prozess, der wegweisend für ähnliche Fälle in den ganzen USA sein könnte, geht es um einen Unfall mit einem Tesla Model 3. Die Kläger werfen dem Konzern vor, experimentelle Fahrzeuge verkauft zu haben. Ärger droht Tesla darüber hinaus durch eine weitere Klage.

Eine US-Behörde wirft Tesla in einer Klage vor, rassistische Beleidigungen gegen schwarze Arbeiter zugelassen zu haben. Auch sei der Elektroauto-Hersteller gegen einige betroffene Beschäftigte vorgegangen, die sich dagegen gewehrt hätten, heißt es in der am Donnerstag veröffentlichten Klageschrift. Von Tesla gab es zunächst keine Reaktion auf die Vorwürfe.

Der Klage der Behörde EEOC zufolge wurden rassistische Beleidigungen offen in Produktionshallen des Tesla-Stammwerks im kalifornischen Fremont ausgesprochen. Vorgesetzte seien nicht eingeschritten, obwohl sie dies mitbekommen hätten. Auch seien unter anderem in Fahrstühlen und Toiletten Schmierereien mit rassistischen Parolen und Hakenkreuzen gefunden worden. Die EEOC (Equal Employment Opportunity Commission) ist dafür zuständig, Gesetze gegen Diskriminierung am Arbeitsplatz durchzusetzen.

Gegen Tesla war bereits eine kalifornische Behörde mit ähnlichen Vorwürfen vorgegangen. In einem Prozess hatten Geschworene Tesla dazu verurteilt, einem schwarzen Ex-Beschäftigten mehr als drei Millionen Dollar als Wiedergutmachung für rassistische Beleidigungen zu zahlen, denen er im Jahr 2015 ausgesetzt war.

DPA · Reuters
mth

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