Krieg in der Ukraine Hochschwangere flieht vor Krieg und bringt Kind in Deutschland zur Welt

Anna Marchenko hält ihren neugeborenen Sohn in den Armen.
Anna Marchenko hält ihren neugeborenen Sohn in den Armen. Zwei Tage nach ihrer Flucht aus der Ukraine hat sie im Krankenhaus ein gesundes Kind geboren.
© DPA
Als der Krieg in der Ukraine ausbricht ist Anna Marchenko hochschwanger. Eine Woche vor dem errechneten Geburtstermin entscheidet sie sich die Flucht nach Deutschland auf sich zu nehmen. Nun hat sie ihr Kind in Bad Oeynhausen zur Welt gebracht. 

Dieser Beitrag erschien zuerst auf RTL.de.

Hochschwanger, nur eine Woche vor dem errechneten Geburtstermin ihres Babys musste Anna Marchenko vor dem Krieg in der Ukraine fliehen. Dabei wurde sie sogar fast von einer Rakete getroffen. Doch sie und ihr Baby Daniel haben Glück im Unglück.

Hochschwangere Mutter flieht kurz vor Geburt aus Ukraine nach Deutschland

Am 1. März bricht Anna laut Mühlenkreiskliniken zusammen mit ihrem 17-jährigen Sohn auf: Die Mutter will nur weg aus der Ukraine, wo der Krieg tobt. Besonders erschwerend: Anna ist zu der Zeit hochschwanger, eine Woche vor dem errechneten Geburtstermin. Sie will nach Deutschland, denn in Bad Oeynhausen lebt ihr Ehemann.

Zwei Tage dauert die nervenaufreibende Fahrt. Von Dnipro nach Lwiw, weiter bis zur polnischen Grenze, wo ihr Mann sie abholen will. "Als wir in Schytomyr waren, wurden wir fast von einer Rakete getroffen." Nur Frauen und Kinder sind mit ihr im Bus, keine Männer außer den beiden Fahrern.

Auch im Gang stehen, sitzen und liegen die Passagiere: Die Sitzplätze reichen nicht für alle, deshalb wird immer wieder getauscht. Kein guter Ort für eine Hochschwangere. Anna hat eins immer im Hinterkopf: "Was, wenn noch während der Fahrt die Wehen einsetzen?"

Mutter wünscht sich Frieden für ihren neugeborenen Sohn

Doch die Ukrainerin hat Glück: Am Mittwoch, den 2. März, kommt Anna Marchenko abends in Deutschland an. Am Freitag, den 4. März, nachts gegen halb drei, wird ihr Sohn Daniel geboren. Die Geburt verläuft laut dem Oberarzt des Bad Oeynhauser Krankenhauses, Frank Jonas, problemlos "so wie man sich das wünscht."

Anna Marchenko ist mit ihren beiden Söhnen in Sicherheit. Doch ihre Gedanken sind bei ihrer Familie in der Ukraine: "Ich habe Glück gehabt. Aber mein Herz ist schwer", so die Mutter gegenüber den Mühlenkreiskliniken. Für den kleinen Daniel wünscht sie sich Glück, Gesundheit und vor allem keinen Krieg: "Für eine Mutter ist Krieg nur schwer zu ertragen. Wir müssen doch zusammenhalten. Ich verstehe nicht, warum es keinen Frieden geben kann."

RTL.de/jmu

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