Ukraine-Krieg Über 100 Jahre alt: Uraltes Kriegsschiff soll die gesunkene "Moskwa" bergen

Die untergegangene "Moskwa" und das Bergungsschiff, die "Kommuna". 
Die untergegangene "Moskwa" und das Bergungsschiff, die "Kommuna". 
© Picture Alliance
Für Russland war der Untergang der "Moskwa" ein Schlag ins Gesicht. Nun soll das Kriegsschiff geborgen werden – von einem der ältesten Schiffe in der russischen Flotte.

Russland hat seit der Invasion mit etlichen schweren Rückschlägen zu kämpfen: Gefallene Generäle, zerbombte Panzer – und dann schließlich auch noch der Untergang des besonders renommierten Kreuzers "Moskwa".

Die "Moskwa" war für Russland gleich in mehreren Belangen von Bedeutung: Als größtes Kriegsschiff der russischen Marine sollte es die restlichen Kampfschiffe im Schwarzen Meer vor Angriffen schützen. Gleichzeitig hatte das Schiff auch eine Strahlkraft für die russischen Truppen, war nach der russischen Hauptstadt benannt und unterstützte als Vorzeigeobjekt die Moral der russischen Soldaten.

"Kommuna": Uralt-Katamaran soll nun die untergegangene "Moskwa" bergen

Nur wenige Tage nach dem Untergang der "Moskwa" hat Putin nun angeordnet, das Vorzeigeschiff zu bergen. Kurios: Zum Einsatz kommen soll ausgerechnet der Methusalem der russischen Marine. Die "Kommuna" ist ein Riesen-Katamaran (Boot mit zwei parallel im Wasser liegenden Rümpfen), stolze 110 Jahre alt und damit eines der ältesten noch im Einsatz stehenden Kriegsschiffe weltweit.

Gebaut wurde sie ursprünglich, um kleinere U-Boote zu bergen, zuletzt war sie vor allem im Einsatz, um moderne U-Boote, aber auch Panzer und Traktoren zu transportieren. Praktisch: Zwischen den beiden Rümpfen hat die "Kommuna" ein Krandeck, das schwere Geräte anheben und transportieren kann.

Dass die "Kommuna" die "Moskwa" nun tatsächlich wieder soweit seetüchtig bekommt, dass sie abgeschleppt und wieder fit gemacht werden kann, ist allerdings unwahrscheinlich. Der Einsatz des Uralt-Schiffs dürfte eine andere Bedeutung haben. Für Putin und das russische Militär ist die "Moskwa" selbst nach dem Untergang immer noch wichtig: Auf dem Schiff sind technologisch wertvolle Waffensysteme angebracht, darunter Anti-Schiffsraketen und Flugabwehrraketen. Ebenfalls könnten noch geheime Dokumente und sensible Geräte auf der "Moskwa" lagern. 

Quellen: blick.ch, "Bild"

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