Der ehemalige Bischof Franz Kamphaus von Limburg verurteilt das Verhalten seines Nachfolgers Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst. Während der Sonntags-Predigt in der Kapelle seiner Altersresidenz im St. Vincencstift in Rüdesheim-Aulhausen sagte er: "Es schmerzt mich, dass das Bistum am Boden kriecht." Es sei eine sehr schwierige Situation, und er hoffe, dass in den nächsten Tagen die richtigen Entscheidungen getroffen werden.
Im Detail möchte der 81-Jährige die Vorgänge nicht kommentieren. "Ich kann nur klar kommen, wenn ich nicht darüber rede", sagte Kamphaus stern.de. Zitternd und von Krankheit gezeichnet, fällt ihm das Sprechen schwer. Er scheint unter dem, was das Bistum "bedrängt und beschwert" persönlich sehr zu leiden.
Bescheidener Vorgänger
Kamphaus galt als bescheidener Bischof, der im Limburger Priesterseminar zwei karge Zimmer bewohnt hat und wie Papst Franziskus einen klapprigen Gebrauchtwagen fuhr.
Allerdings soll der Bau der neuen Bischofsresidenz auf dem Limburger Domberg noch während seiner eigenen Amtszeit beschlossen worden sein - in welchem Umfang Franz Kamphaus die Sanierung des Gebäudes geplant hatte, ist nicht klar. "Es gibt viele Fragen", sagt der ehemalige Bischof selbst. 2007 trat er mit 75 Jahren aus Altersgründen als Bischof von Limburg zurück.