Nach Protesten auf Unigelände Universität Barcelona führt Pflichtkurs für alle Studierenden zur Klimakrise ein

Auf einem Screenshot-Foto von Twitter sind Zelte auf dem Gelände der Uni Barcelona zu sehen, darüber ein Banner
Eine Woche lang hatten Aktivist:innen von "EndFossil: Occupy!" die Universität Barcelona besetzt 
© Screenshot Twitter, @LorenzoVelotti
Die Universität von Barcelona wird ab 2024 einen für alle ihre Studierende verpflichtenden Kurs zur Klimakrise einführen. Protestierende der Bewegung "EndFossil: Occupy!" hatten dies gefordert und zuvor eine Woche lang einen Teil des Unigeländes besetzt.

An der Universität Barcelona (Universidad de Barcelona) müssen künftig alle Studierenden einen verpflichtenden Kurs zur Klimakrise belegen. Diesen will die Universität 2024 einführen. Mit der Unterzeichnung eines Kommuniqués hatte sie vergangene Woche auf Forderungen von 30 Studierenden und Aktivist:innen der Klimagerechtigkeitsbewegung "End Fossil: Occupy!" reagiert, die eine Woche lang aus Protest einen Teil des Unigeländes besetzt hatten. 

Auf Twitter bezeichnete einer der Aktivist:innen, Lorenzo Velotti, den Erfolg der Aktion als "historischen Sieg". Er kritisierte aber, dass die Universität sich weigere, sich von der fossilen Industrie zu distanzieren und sich entgegen der Forderungen weiter von dem Ölkonzern Repsol finanzieren lassen wolle. Die Universität nutze dabei  "bürokratische Prozesse" als Ausrede, schreibt Velotti weiter. 

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200 Professor:innen unterstützten Forderungen an die Universität Barcelona

Der "Guardian" zitiert einen Professor der Universität, der die Forderungen der Protestierenden unterstützt hatte, mit den Worten: "Vor zehn oder 15 Jahren hätte die Universität die Polizei gerufen. Aber jetzt kann man die Protestierenden nicht einfach rausschmeißen, weil man weiß, dass sie recht haben, und dass die Gesellschaft sie unterstützt." Dies zeige einen generellen kulturellen Wandel. Insgesamt hatten 200 Professor:innen aus Spanien ein Unterstützungsschreiben für die Protestierenden unterzeichnet. 

Bei der Ausarbeitung der genauen Inhalte des Kurses soll eine Expert:innenkommission miteinbezogen werden, deren Mitglieder von "EndFossil" zum Großteil selbst vorgeschlagen werde. Außerdem hat die Universität einem Training für ihre 6.000 Professor:innen zugestimmt. 

Weltweiter Aufruf zur Besetzung von Universitäten und Schulen

Die internationale Klimagerechtigkeitsbewegung "End Fossil: Occupy!" ruft derzeit öffentlich weltweit dazu auf, zwischen September und Dezember Schulen und Universitäten zu besetzen. In Deutschland gab es derartige Besetzungen unter anderem an den Universitäten in Köln, Marburg und Duisburg. Zu den zentralen Forderungen der Bewegung in Deutschland gehört eine Vergesellschaftung der Energieproduktion und die Verkehrswende. 

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