An der Universität Barcelona (Universidad de Barcelona) müssen künftig alle Studierenden einen verpflichtenden Kurs zur Klimakrise belegen. Diesen will die Universität 2024 einführen. Mit der Unterzeichnung eines Kommuniqués hatte sie vergangene Woche auf Forderungen von 30 Studierenden und Aktivist:innen der Klimagerechtigkeitsbewegung "End Fossil: Occupy!" reagiert, die eine Woche lang aus Protest einen Teil des Unigeländes besetzt hatten.
Auf Twitter bezeichnete einer der Aktivist:innen, Lorenzo Velotti, den Erfolg der Aktion als "historischen Sieg". Er kritisierte aber, dass die Universität sich weigere, sich von der fossilen Industrie zu distanzieren und sich entgegen der Forderungen weiter von dem Ölkonzern Repsol finanzieren lassen wolle. Die Universität nutze dabei "bürokratische Prozesse" als Ausrede, schreibt Velotti weiter.
200 Professor:innen unterstützten Forderungen an die Universität Barcelona
Der "Guardian" zitiert einen Professor der Universität, der die Forderungen der Protestierenden unterstützt hatte, mit den Worten: "Vor zehn oder 15 Jahren hätte die Universität die Polizei gerufen. Aber jetzt kann man die Protestierenden nicht einfach rausschmeißen, weil man weiß, dass sie recht haben, und dass die Gesellschaft sie unterstützt." Dies zeige einen generellen kulturellen Wandel. Insgesamt hatten 200 Professor:innen aus Spanien ein Unterstützungsschreiben für die Protestierenden unterzeichnet.
Bei der Ausarbeitung der genauen Inhalte des Kurses soll eine Expert:innenkommission miteinbezogen werden, deren Mitglieder von "EndFossil" zum Großteil selbst vorgeschlagen werde. Außerdem hat die Universität einem Training für ihre 6.000 Professor:innen zugestimmt.
Wo sich der Klimawandel in Deutschland schon deutlich zeigt

Weltweiter Aufruf zur Besetzung von Universitäten und Schulen
Die internationale Klimagerechtigkeitsbewegung "End Fossil: Occupy!" ruft derzeit öffentlich weltweit dazu auf, zwischen September und Dezember Schulen und Universitäten zu besetzen. In Deutschland gab es derartige Besetzungen unter anderem an den Universitäten in Köln, Marburg und Duisburg. Zu den zentralen Forderungen der Bewegung in Deutschland gehört eine Vergesellschaftung der Energieproduktion und die Verkehrswende.
Quellen: The Guardian, El País, Twitter, EndFossil, stern I, stern II, Kölnische Rundschau