Fall bei "Aktenzeichen XY...ungelöst" Ungelöster Cold Case von 1997: Verbrannte Frauenleiche in Altena – ist der Mörder ihr Vater?

Foto einer unbekannten Frauenleiche aus Hagen, deren Fall Thema bei Aktenzeichen XY ungelöst ist
So könnte das Opfer aus Hagen zu Lebzeiten ausgesehen haben (Gesichtsrekonstruktion der Polizei). Ein Aufruf in der Sendung "Aktenzeichen XY...ungelöst" soll zur Aufklärung des Falles beitragen.
© Polizei Hagen
Im Juni 1997 wird in einem Waldstück im nordrhein-westfälischen Altena eine nackte, verbrannte Frauenleiche entdeckt. Am Tatort gefundene DNA lässt darauf schließen, dass ihr Vater an der Tat beteiligt war – oder selbst der Täter. Am Mittwoch ist der Fall Thema bei "Aktenzeichen XY".

Es ist eine grausige Entdeckung, die ein Motorradfahrer am 2. Juni 1997 gegen 19.30 Uhr in dem Waldstück in Altena-Rahmede in Nordrhein-Westfalen – nahe der Siedlung Bergfeld – macht. Vor ihm liegen die verkohlten Überreste einer Frau. Wie die Kriminalpolizei Hagen später ermittelt, wurde die Frau vor ihrem Tod vergewaltigt und gewürgt. Anschließend übergoss man sie mit Benzin und zündete sie an. Die Obduktion bringt weitere grauenvolle Erkenntnisse ans Licht: Als der Täter sie in den Wald fuhr, dort ablegte und verbrannte, muss sie noch gelebt haben. Von einem Kanister oder der Kleidung des Opfers fehlt allerdings jede Spur.

Unter den Fingernägeln finden die Ermittler DNA-Spuren. Diese sprechen dafür, dass der Täter der Vater der jungen Frau ist – oder er zumindest an der Tat beteiligt war. Doch sowohl seine Identität, als auch die des Opfers bleiben unbekannt. Rekonstruktionen der sterblichen Überreste ergeben, dass die Frau dunkles, rotbraun gefärbtes Haar, eine helle Hautfarbe und dunkle Augen hatte. Zum Todeszeitpunkt – so schätzen es die Rechtsmediziner – wog die 1,55 Meter große Frau etwa 45 Kilogramm. Ihre Schuhgröße wird zwischen 33 und 35 geschätzt, ihr Alter zwischen 18 und 22 Jahre.

Cold Case aus Altena am Mittwoch Thema bei "Aktenzeichen XY"

Auffällig ist außerdem das sehr gepflegte Gebiss der Toten, insbesondere einer der oberen Schneidezähne, an dem sich offenbar zu Lebzeiten des Opfers ein Kristallglas-Stein als Zahnschmuck befand. Die Ermittler erhoffen sich durch einen Aufruf in der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY" am Mittwoch (26. Juli um 20.15 Uhr) neue Hinweise. Für solche, die zur Aufklärung des Verbrechens führen, ist eine Belohnung in Höhe von 2.000 Euro ausgelobt.

Die Zähne des Opfers aus Hagen
Besonders auffällig sind die gepflegten Zähne des Opfers aus Hagen. Auf einem der Schneidezähne trug sie vermutlich Zahnschmuck. Bei einem anderen fehlte eine kleine Ecke.
© Polizei Hagen

Das Bundeskriminalamt hatte den Fall aus Altena-Bergfeld bereits Anfang Mai in die internationale Kampagne "Identify Me" aufgenommen. In Zusammenarbeit mit der niederländischen und der belgischen Polizei wird nun zu 22 Mordfällen, bei denen bislang unbekannte Frauen die Opfer waren, grenzübergreifend gefahndet. Sechs dieser Fälle haben sich in Deutschland ereignet.

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© Wochit (Bildquelle)
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