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Im Verhör misshandelt? Freispruch für Amanda Knox

Amanda Knox war schon im Prozess zum Mord an Meredith Kercher freigesprochen worden. Nun hat sie auch im zweiten Verleumdungsprozess wegen ihrer Aussagen im Mordprozess einen juristischen Sieg errungen.

Die ehemalige US-Studentin Amanda Knox, die durch das Justizdrama um die Ermordung der britischen Austauschstudentin Meredith Kercher in Italien weltweit bekannt wurde, ist einer erneuten Verurteilung wegen Verleumdung entgangen. Ein Gericht in Florenz sprach sie am Donnerstag vom Vorwurf der Verleumdung von Polizisten frei. Knox hatte in dem Mordprozess einen kongolesischen Barbesitzer der Tat bezichtigt und wurde deshalb bereits wegen Verleumdung verurteilt. 

Knox behauptete aber, in einem Polizeiverhör misshandelt und deshalb zu der Falschaussage gedrängt worden zu sein. Dieser Vorwurf brachte ihr die erneute Anklage wegen Verleumdung ein. Die 28-Jährige, die inzwischen in ihrer Heimatstadt Seattle als Journalistin arbeitet, war schon nach ihrem ersten Freispruch in die USA zurückgekehrt und hatte angekündigt, sie werde nie mehr freiwillig nach Italien zurückkehren. Knox' Anwälte sagten italienischen Medien, ihre Mandantin sei "sehr glücklich" über den erneuten Freispruch.

Endgültiger Freispruch 2015

Knox und ihr italienischer Ex-Freund Raffaele Sollecito hatten sich wegen der Ermordung der britischen Austauschstudentin Kercher im November 2007 seitdem mehrfach vor Gericht verantworten müssen. In einem ersten Prozess Ende 2009 wurden sie des Mordes schuldig gesprochen und zu 26 und 25 Jahren Gefängnis verurteilt, in einem Berufungsprozess 2011 aber freigesprochen. In einem neuen Prozess wurden Knox und Sollecito im Januar 2014 dann erneut zu langen Haftstrafen verurteilt. Im März 2015 sprach das höchste Gericht Italiens die beiden schließlich endgültig frei.

Die 21-jährige Kercher war halbnackt und mit durchschnittener Kehle in der Wohnung in Perugia entdeckt worden, die sie sich mit Knox teilte. Ihre Leiche wies 47 Messerstiche auf, die Studentin war vergewaltigt worden. Wegen der Tat verbüßt der Drogendealer Rudy Guédé aus der Elfenbeinküste eine 16-jährige Haftstrafe. Seine DNA wurde am Tatort gefunden. Doch hatte die Staatsanwaltschaft stets die Auffassung vertreten, dass er die Tat nicht allein begangen haben konnte.

tkr AFP

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