Nach den Prügelattacken in Amberg kurz vor Silvester hat das Landgericht in bayrischen Stadt die vier 17 bis 19 Jahre alten Täter zu Haftstrafen verurteilt.
Der 18 Jahre alte Haupttäter muss für zwei Jahre und sieben Monate ins Gefängnis, die Strafen der drei anderen Jugendlichen aus Afghanistan wurden zur Bewährung ausgesetzt. Sie liegen zwischen sechs und 13 Monaten.
Die vier jungen Männer hatten in dem Prozess eingeräumt, nach Alkohol- und Drogenkonsum wahllos auf Passanten eingeschlagen zu haben. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft attackierten sie 21 Menschen; 15 von ihnen wurden verletzt. Die Asylbewerber waren wegen gefährlicher Körperverletzung und der Beleidigung von Polizisten angeklagt.
Attacken von Amberg sorgten für Abschiebedebatte
Ursprünglich hatte das Gericht für die juristische Aufarbeitung des Falls 25 Verhandlungstage angesetzt. Mit der Aussicht auf mildere Strafen hatten die Angeklagten sich aber schließlich zu Geständnissen bereiterklärt. Damit war der Weg für eine Absprache zwischen Richter, Staatsanwaltschaft und die Verteidigung über das Strafmaß geebnet. Weitgehend unklar blieb in dem Prozess die Motivation der Asylbewerber. Einer sagte lediglich, er habe sich von einem Passanten böse angeschaut gefühlt.
Der Fall hatte zum Jahreswechsel bundesweit für Aufsehen gesorgt und eine politische Debatte über leichtere Abschiebungen straffällig gewordener Asylbewerber entfacht.
