Zwei wegen der Entführung der Block-Kinder verdächtige Israelis werden vom Anwalt Nir Yaslovitzh vertreten. Dieser hat nun laut der "Bild"-Zeitung im israelischen Fernsehen Dinge gesagt, die Christina Block in Bedrängnis bringen dürften – so sie sich bewahrheiten. "Ich kann sehr, sehr einfach beweisen, dass die Mutter diese schreckliche Sache beauftragt hat", sagte Yaslovitzh demnach dem israelischen TV-Sender Kan 11. "Christina Block ist die Haupttäterin."
Wie genau er das beweisen kann, verschwieg der Verteidiger aber: "Ich respektiere und glaube an das deutsche Rechtssystem. Ich möchte nicht mehr Details offenlegen, bevor ich mit der Staatsanwaltschaft gesprochen habe."
Er sagte der Zeitung dennoch, dass der Chef der beauftragten Firma seinen Mandaten gesagt habe, dass sie etwas Legales tun. Der Bundesnachrichtendienst sei involviert. "Deswegen haben sie sich vor niemandem versteckt, die Autos mit ihrem Pass und ihrer Kreditkarte geliehen", so der Anwalt laut "Bild".
Christina Blocks Anwalt Ingo Bott sagte der Zeitung über die Stellungnahme von Yaslovitzh: "Sie ist fast ein halbes Jahr, nachdem die Staatsanwaltschaft die Anklage erhoben hat, und passgenau nach den Aussagen des israelischen Angeklagten und des Nebenklägers im Hamburger Gerichtssaal vor wenigen Tagen, erfolgt." Bott hält es für "möglich, dass die meisten der Israelis wirklich nur Gutes tun und helfen wollten". Das vor Gericht zu klären, würde sie aber in Untersuchungshaft bringen. Bott weiter: "Fest steht aus meiner Sicht, dass jetzt aus Israel 'mehr' mitgeteilt wird, als das der Angeklagte macht. Konkret, dass man auch meine Mandantin gesehen oder gesprochen habe. Das halte ich für nachweislich falsch."
Prozess gegen Christina Block läuft
Seit Mitte Juli läuft vor dem Landgericht Hamburg ein Prozess um die Entführung der beiden jüngsten Kinder der Hamburger Unternehmerin Christina Block, 52, in der Silvesternacht 2023/24. Block ist angeklagt, die Entführung ihrer beiden jüngsten Kinder aus der Obhut ihres Ex-Manns in Dänemark in Auftrag gegeben zu haben. Sie bestreitet das.
Quellen: "Bild", Nachrichtenagentur DPA