Meinung Es hätte genauso gut in Deutschland passieren können

Vergewaltigungsprozess in Avignon: Graffiti an der Wand
Seit Anfang November wird in Avignon einer der größten Vergewaltigungsprozesse der vergangenen Jahre verhandelt. GIsèle, die Betroffene, ist zur Ikone geworden. Hier, neben einem Graffiti von ihr, steht: "Gisèle, die Frauen danken dir"
© Coust Laurent / ABACA / Picture Alliance
Seit September empört sich die Welt über die Vergewaltigungen von Avignon, über Dominique Pelicot, über seine mutmaßlichen Mittäter. Doch das Problem ist kein französisches.

Am 19. Dezember fällt das Urteil im Vergewaltigungsprozess von Avignon, dem wohl meistbeachteten Gerichtsverfahren des Jahres. Anlässlich dessen veröffentlichen wir erneut diesen Text von Anfang Dezember.

Alle schauen auf Frankreich. Auf Dominique Pelicot, auf Avignon. Auf die Geschädigte, seine Ex-Frau Gisèle. Und vor allem auf seine Taten: Über neun Jahre lang hat er Gisèle betäubt, sie selbst vergewaltigt oder fremden Männern zum Sex angeboten. Teilweise in unbeschreiblich brutaler und erniedrigender Weise. Es gibt Videos davon – über 70 Männer hat die Polizei auf den Aufnahmen erkannt.

Alle schauen auf Frankreich, und überall heißt es seit Monaten: unvorstellbar, schrecklich, monströs. Es ist eine Mischung aus Schaulust und ehrlichem Entsetzen. Mehr aber auch nicht.

PRODUKTE & TIPPS