In einer Berliner Bundeswehrkaserne ist eine illegale Kneipe ausgehoben worden. Zu dem geheimen Treff in einem stillgelegten Hangar auf dem Gelände der General-Steinhoff-Kaserne am westlichen Stadtrand seien extra Leitungen für Wasser und Strom gezogen worden, sagte Oberstleutnant Klaus Neumann vom Standortkommando Berlin am Freitag. Ein Offizier und ein Unteroffizier sollen das Geschäft betrieben haben.
Unklar ist, ob der heimliche Treff im Flugzeughangar auch ein Sexclub war. Die Zeitung "B.Z." berichtete am Freitag, in einer anonymen Anzeige sei die Rede von fein gemachten Betten gewesen, auf denen Sexspielzeug lag. Die Berliner Polizei, bei der die anonyme Anzeige laut Neumann einging, sei vor Ort gewesen, habe aber keine Verdachtsmomente für Sexpartys gesehen. "Unabhängig davon verfolgen wird die Anschuldigungen", unterstrich Neumann.
Bier, Wein, Schnaps, Kühlschrank, Tresen, Tische, Stühle - "Die Kneipe war mit allem Drum und Dran ausgestattet", berichtete der Leiter der Abteilung Informationsarbeit. In einem weiteren Teil des Hangars sei später auch ein kleines Fotostudio gesichtet worden. "Militärisch gesprochen hat ein Wehrdisziplinaranwalt der Bundeswehr die Ermittlungen übernommen", sagte Neumann. Die beiden Bundeswehrangehörigen "etwas reiferen Alters" seien nicht vom Dienst suspendiert worden. Einer der beiden soll ein Hobbyfotograf sein.