Für die Polizei im Bezirk Los Angeles steht jetzt fest: Der Mann, der sich in den USA als "Clark Rockefeller" ausgegeben hat, ist ursprünglich ein Deutscher und stammt aus Bayern. Wie die "Los Angeles Times" am Dienstag berichtet, ist der Mann durch zahlreiche Zeugenaussagen als Christian Karl Gerhartsreiter identifiziert worden. Er gilt - wie es offiziell heißt - als "Person von Interesse" im Fall eines vor 23 Jahren in Kalifornien auf mysteriöse Weise verschwundenen und vermutlich ermordeten Ehepaars. Gerhartsreiter soll damals unter dem Namen Christopher Chichester im Gästehaus des Paares gewohnt haben.
Die US-Behörden waren dem 48-jährigen Verdächtigen auf die Spur gekommen, nachdem er seine siebenjährige Tochter entführt hatte. Dabei stellte sich heraus, dass er als vermeintlicher Rockefeller-Sprössling bereits die High Society in New York und Boston hinters Licht geführt hatte. Rauschende Parties, Ferienhäuser und teure Stadtwohnungen: Der Lebensstil des Bajuwaren war ganz im Stile Rockefellers gehalten - bis er vor dem FBI flüchten musste.
Anfang August schlägt das FBI zu
Anfang des Monats wurde er vom FBI in Baltimore verhaftet. Seitdem hatte die Polizei versucht, seine wahre Identität zu ermitteln. "Es gab viele Leute, die uns gesagt haben: 'Kein Zweifel, das ist er'", zitiert die Zeitung "Boston Herald" Sheriff Paul Becker aus Los Angeles.
Nach Angaben von "Rockefellers" Anwalt Stephen Hrones kann sich sein Klient an keine Geschehnisse vor 1993 mehr erinnern. Zum Verschwinden des Ehepaars habe sein Mandant gesagt, er sei kein Gewalttäter und habe niemals jemanden getötet. "Rockefeller" verstehe zwar Deutsch, aber er habe niemals in Deutschland gelebt und dort auch keine Verwandten.