Es ist schon wieder passiert und laut dem "Express" vergeht keine Woche, in der nicht ein Fall wie dieser die Polizei beschäftigt. Mit einem Telefonanruf wenden sich falsche Polizisten an ältere Damen oder Herren und versuchen, sie um ihr Erspartes zu bringen. Sie bringen sie durch dramatische Geschichten und mit trainierter Gesprächsführung dazu, ihr Geld vom Konto abzuheben und ihnen auszuhändigen. Am Mittwoch wurde ein Taxifahrer Zeuge eines solchen Versuchs und reagierte goldrichtig.
Die 78-jährige Gerda W. erhielt einen Anruf, bei dem sich der Anrufer als Polizist ausgab. Er behauptete, dass das Geld, das auf ihrem Konto liege, Falschgeld sei. Sie solle es abheben und zur Kontrolle der Seriennummern an seine Kollegen übergeben. Mit "raffinierter Gesprächsführung", wie der "Express" schildert, hatte er sich zuvor das Vertrauen der alten Dame erschlichen und sie gleichzeitig mit Geschichten über Einbrüche in ihrer Wohngegend verunsichert. Gerda W. glaubte ihm, wandte aber ein, dass sie nicht mobil sei.

Die Diebe rufen inzwischen sogar ein Taxi
Der Einwand hinderte den Anrufer aber nicht an seinem Vorhaben, er rief ihr ein Taxi, das sie zur Bank bringen sollte. Glücklicherweise übernahm Husam Alkhatip, 53, die Fahrt. Er hörte seine nervöse Kundin telefonieren und verstand Teile von dem, was sie sagte, obwohl Gerda W. versuchte zu flüstern. "Die Frau war sehr unruhig und meinte, sie dürfe keinem etwas erzählen“, zitiert der "Express" Alkhatip, der am Donnerstag im Bonner Präsidium von der Polizeipräsidentin für sein beherztes Verhalten gelobt worden war.
Alkhatip schaffte es, das Vertrauen der beunruhigten Frau zu gewinnen. Sie erzählte ihre Geschichte, in der es erst um 1000, später um 1900 Euro ging, die sie abheben sollte. Der Taxifahrer erklärte ihr, dass Banken kein Falschgeld herausgeben und fragte, wer denn seine Rechnung übernehmen würde. Als Gerda W. sagte, die Polizei trüge die Kosten, begriff Alkhatipn, was gerade vor sich ging: Die Dame sollte ausgenommen werden.
Neben der Bank ist die Polizeiwache
Alkhatip sorgte dafür, dass Gerda W. erstmal zur Polizei ging, die ihre Wache direkt neben der Bank hat. Dort klärte sich der Fall auf, denn diese Art von Trickbetrug ist für die Beamten nichts Neues. Insbesondere in der Vorweihnachtszeit häufen sich die Fälle, in denen auch vermeintliche Spendensammler, Paketzusteller oder Ableser alte Menschen hereinlegen. Insbesondere in Bonn und Umgebung.
Husam Alkhatip bekam den Dank der Polizeipräsidentin für sein Verhalten ausgesprochen und einen Plüschpolizisten geschenkt. Und von der dankbaren Gerda W. erhielt er das Geld für die Taxifahrt und 20 Euro Trinkgeld obendrauf.
Quelle:"Express"