Landgericht Osnabrück Tödliche Schüsse auf Jugendlichen in Bramsche: 82-Jähriger zu 13 Jahren Haft verurteilt

Tatortarbeit der Polizei im niedersächsischen Bramsche
Tatortarbeit der Polizei im niedersächsischen Bramsche
© Sina Schuldt / DPA
Neun Monate nach den tödlichen Schüssen auf einen 16-Jährigen im niedersächsischen Bramsche ist am Landgericht Osnabrück das Urteil gegen den Schützen gefallen.

Das Landgericht Osnabrück hat einen 82-Jährigen wegen heimtückischen Mordes an einem 16-Jährigen zu 13 Jahren Gefängnis und Einweisung in ein psychiatrisches Krankenhaus verurteilt. Der Mann hatte im Februar im niedersächsischen Bramsche mehrfach auf seinen jugendlichen Nachbarn geschossen und ihn tödlich verletzt (der stern berichtete). Der Verurteilte sei dabei vermindert schuldfähig gewesen, so die Kammer. Dennoch sei er in der Lage gewesen zu erkennen, dass er nicht auf Menschen schießen dürfe.

Der Angeklagte hatte zugegeben, mehrfach auf den Jugendlichen geschossen zu haben. Als Motiv gab er an, sich von ihm bedroht gefühlt zu haben. Tatsächlich habe der 16-Jährige an dem Morgen "einfach schnell in die Schule" fahren wollen, sagte der Vorsitzende Richter.

Zweifel an Schuldfähigkeit des Schützen von Bramsche

Die Staatsanwaltschaft hatte Anfang November in ihrem Plädoyer eine Verurteilung wegen Mordes zu einer Freiheitsstrafe von 14 Jahren sowie die Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus gefordert. Es seien weitere Straftaten zu erwarten und die Allgemeinheit müsse vor dem Mann geschützt werden. Die Eltern des getöteten Jungen hatten sich dieser Forderung weitgehend angeschlossen. Die Verteidigung des Täters hatte auf Totschlag und maximal 9,5 Jahre Haft und ebenfalls auf eine Unterbringung in einer Klinik plädiert.

Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, eine Revision ist möglich.

Quellen: Landgericht Osnabrück, Nachrichtenagentur DPA

Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel wurde aktualisiert.

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