Chronologie Die Briefbombenserie in Bayern

Seit sechs Monaten versenden Unbekannte Briefbomben an bayrische Verwaltungen und Politiker. In sieben von acht Fällen kam niemand zu Schaden.

Seit dem Frühjahr 2004 hat ein unbekannter Täter acht Briefbomben an Landräte, Bürgermeister und Abgeordnete in Bayern verschickt. Noch tappen die Ermittler im Dunkeln. Die erste Briefbombe erreichte im April ihr Opfer.

6. April: Im Landratsamt Passau wird eine Briefbombe gefunden. Die Sekretärin von Landrat Hanns Dorfner (CSU) entdeckt beim Öffnen des Umschlags ein Pulver, das aus dem Kuvert rieselt. Die Frau wird nicht verletzt.

15. April: Im Passauer Rathaus wird ein verdächtiger Brief an Oberbürgermeister Albert Zankl (CSU) abgefangen. Die Experten des bayrischen Landeskriminalamtes finden heraus, dass die Sprengsätze aus je rund 60 Gramm Schwarzpulver gebastelt wurden. Das Pulver stammt möglicherweise aus Feuerwerkskörpern.

21. April: Die Ermittler vermuten einen allgemeinen Hass auf Politiker als Motiv für die Attentatsversuche. Der zweiten Briefbombe lag ein Artikel über Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) bei, in dem über angebliche Wahllügen berichtet wird.

18. Juni: Psychologisch geschulte Experten, so genannte Profiler, erstellen das mutmaßliche Persönlichkeitsprofil des Täters. Es soll sich um einen handwerklich begabten 40 bis 60 Jahre alten Mann handeln.

29. Juni: Der Täter verschickt den dritten manipulierten Brief an die SPD-Bundestagsabgeordnete Brunhilde Irber. Im Deggendorfer Büro der Parlamentarierin wird der Sprengsatz vor der Detonation erkannt.

10. August: Der Dingolfinger Landrat Heinrich Trapp (SPD) entgeht einem Anschlag. Mitarbeiter hatten das verdächtige Kuvert mit der Bombe erkannt.

30. August: Erstmals kommt durch die bayrische Briefbombenserie ein Mensch zu Schaden. Eine Mitarbeiterin des Regener Landrates Heinz Wölfl (CSU) wird beim Öffnen der an ihren Chef adressierten Sendung leicht verletzt. Zeitgleich wird im Straubinger Rathaus eine weitere Bombe sichergestellt, die Oberbürgermeister Reinhold Perlak (SPD) erreichen sollte.

12. Oktober: Beim Generalkonsulat der Republik Polen in München geht eine Briefbombe ein. Der Brief war an den Generalkonsul adressiert.

14. Oktober: Das LKA startet in Hutthurm und später auch in weiteren niederbayrischen Gemeinden einen Massen-Gentest an Männern. Die Fahnder sehen auf Grund von sichergestellten DNA-Spuren einen Zusammenhang zwischen einer Einbruchsserie in der Region und den Briefbomben.

10. November: Bei der Regierung von Unterfranken in Würzburg entdeckt eine Sekretärin in einem verdächtigen Brief an Regierungspräsident Paul Beinhofer einen Draht. Experten identifizieren den Umschlag als die achte Briefbombe.

DPA
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