Nürnberg Mutmaßlicher Doppelmord: 66-jähriger Ehemann eines der Opfer unter Tatverdacht

Beziehungstat? Zwei Menschen in Nürnberg erschossen
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Eine Frau und ein Mann sind am Samstag in Nürnberg mitten auf der Straße erschossen worden. "Alles deutet auf eine Beziehungstat hin", sagte eine Polizeisprecherin. Janine Mendel, Polizeipräsidium Mittelfranken. "Heute morgen gegen 10.45 Uhr wurden hier Schüsse mitgeteilt. Die eintreffende Streife hat dann in der Biebersraße liegend eine getötete Frau aufgefunden, in unmittelbarer Nähe zu der Frau wurde auch ein getöteter Mann aufgefunden. Es konnte dann zeitnah ein möglicher Verdächtiger festgenommen werden." Der Tatverdächtige sei nicht geflüchtet, sondern habe sich in unmittelbarer Nähe zum Tatort festnehmen lassen. Die Straßen rund um den Tatort waren abgesperrt. Der Tatverdächtige werde nun bei der Kripo vernommen und ein Haftbefehl wegen Mordes beantragt.
Zwei Menschen sterben am Samstag am Stadtrand von Nürnberg. Mit tödlichen Schusswunden liegt die Frau auf der Straße, der Mann stirbt in einem Taxi. Der Schütze soll der Ehemann der 63-Jährigen sein. Eine Mordkommission soll nun die Hintergründe der Tat klären.

Ein Bild des Grauens bot sich Zeugen sowie den Ersthelfern und der Polizei am Samstag um die Mittagszeit in der Bibertstraße im Nürnberger Stadtteil Gebersdorf. Eine Frau liegt auf der Straße, ein Taxifahrer in seinem Auto daneben – beide mit tödlichen Schussverletzungen. Der Ehemann der Frau lässt sich am Tatort widerstandslos festnehmen. Der 66-Jährige steht im Verdacht seine von ihm getrennt lebende Partnerin und den Taxifahrer erschossen zu haben. Für die Polizei sind noch Fragen offen.

Tendenz Beziehungstat: 66-Jähriger vor Ermittlungsrichter

Laut Polizei deuten "die Gesamtumstände und die Aussage von Zeugen auf eine Beziehungstat hin". Die Frau habe in der Nähe des Tatorts gelebt, der Taxifahrer nicht. In welcher Beziehung er zu der Frau oder ihrem Ehemann gestanden habe, ob er ein Bekannter war oder nur als Taxifahrer gerufen wurde – dazu müssten weiterführende Ermittlungen angestellt werden. Ob der Bluttat ein Streit vorangegangen sei, sei ebenfalls noch zu klären. Laut Polizei waren Angehörige der toten Frau zum Tatort geeilt. Ein Kriseninterventionsteam und ein Seelsorger hätten sie dann betreut.

Der tatverdächtige Mann sollte am Sonntag wegen zweifachen Mordes dem Ermittlungsrichter vorgeführt werden. Ob und wie sich der 66-Jährige zur Sache äußert, ob er geständig ist, teilte die Polizeisprecherin vor der richterlichen Anhörung nicht mit. Die Staatsanwaltschaft habe Haftantrag wegen zweifachen Mordes gestellt. Die weiteren Ermittlungen führe die Mordkommission der Nürnberger Kripo in Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft.

Am Samstag gegen 10.45 Uhr sei die Polizei von Zeugen alarmiert worden, dass im Stadtteil Gebersdorf Schüsse gefallen seien, sagte Polizeisprecherin Janine Mendel. "Eine Frau lag auf offener Straße. In unmittelbarer Nähe stand ein Taxi, darin war ein getöteter Mann." Die erste Polizeistreife vor Ort habe den Verdächtigen festgenommen, der nicht geflüchtet sei und keinen Widerstand geleistet habe.

Mutmaßlicher Doppelmord in Nürnberg: Spuren werden am Tatort gesichert
Ein Mitarbeiter der Spurensicherung am Tatort im Nürnberger Stadtteil Gebersdorf. Die Hintergründe des mutmaßlichen Doppelmordes sind unklar.
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Nachdem die Schüsse gefallen waren, war auch ein Spezialeinsatzkommando (SEK) der Polizei kurzzeitig im Einsatz, es konnte aber bald wieder abrücken. Die Straßen rund um den Tatort wurden abgesperrt, Mordkommission und Spurensicherung waren vor Ort. Eine Schusswaffe sei in Tatortnähe gefunden worden. Woher sie komme, sei noch Gegenstand der Ermittlungen, so die Polizeisprecherin.

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js

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