Die Polizei hat am Dienstag in Duisburg einen radikalen Islamisten festgenommen, der einen Terroranschlag auf eine pro-israelische Demonstration in Deutschland geplant haben soll. Das berichten der "Spiegel" und die "Bild"-Zeitung übereinstimmend. Der Hinweis auf den Verdächtigen ist demnach von einem ausländischen Geheimdienst gekommen. An dem Zugriff waren auch Spezialkräfte der Polizei beteiligt. Auf Nachfrage der Nachrichtenagentur DPA wollte eine Sprecherin der zuständigen Polizei Essen Details zu dem Einsatz nicht weiter kommentieren.
Tarik S. soll Anschlag mit Lkw geplant haben
Vermutet wird, dass der 29-Jährige mit einem Lastwagen in eine entsprechende Versammlung, womöglich in Nordrhein-Westfalen, rasen und damit möglichst viele Menschen verletzen oder töten wollte. In einer Lageeinschätzung des Bundeskriminalamtes heißt es laut "Bild" mit Blick auf den Nahost-Konflikt und das "große Emotionalisierungspotenzial": "Es muss daher aus hiesiger Sicht hinsichtlich des Tatzeitpunkts angenommen werden, dass sich jederzeit eine Tatgelegenheit im Sinne des Hinweises bieten kann."
Der bereits als Gefährder bekannte Tarik S. soll bereits im Internet nach pro-israelischen Veranstaltungen gesucht haben. Eine Sonderkommission der Polizei soll nun die weiteren Hintergründe ermitteln.
Der Verdächtige soll dem "Spiegel" zufolge bereits seit Längerem im Visier der Sicherheitsbehörden gestanden haben – allerdings habe es bislang keine konkreten Hinweise auf einen bevorstehenden Anschlag gegeben. Tarik S. wurde dem Bericht zufolge bereits 2016 in Frankfurt am Main festgenommen, nachdem er sich in Syrien dem selbsternannten "Islamischen Staat" angeschlossen hatte. 2017 wurde er zu fünf Jahren Jugendhaft verurteilt.
Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel wurde nach seiner Erstveröffentlichung aktualisiert.
Quellen: "Spiegel", "Bild"-Zeitung, Nachrichtenagentur DPA