Terrorverdacht DNA-Spuren: Messerstecher aus Duisburger Fitnessstudio könnte Ostern jemanden getötet haben

Ermittler sichern Spuren in dem Fitnessstudio in Duisburg
Ermittler sichern Spuren in dem Fitnessstudio in Duisburg. Der Verdächtige für die dortige Messerattacke könnte bereits Ostern einen Mann erstochen haben.
© Christoph Reichwein / DPA
Der Mann, der mit einem Messer in einem Duisburger Fitnessstudio mit einem Messer auf Menschen eingestochen haben soll, könnte für eine weitere Bluttat verantwortlich sein. Darauf deuten DNA-Spuren hin.

Nach der Messerattacke in einem Duisburger Fitnessstudio hat eine DNA-Spur des Tatverdächtigen zu einer möglichen weiteren Bluttat geführt. Bei der DNA-Untersuchung sei ein Zusammenhang des mutmaßlichen Islamisten auch zu einer Tat in Duisburg vom Osterwochenende festgestellt worden, bei der ein 35-jähriger Partygast erstochen worden war, sagte Generalstaatsanwalt Holger Heming am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur.

Bei der Messerattacke auf das Fitnessstudio waren vier Menschen schwer verletzt worden. Ein 21-Jähriger schwebte laut Duisburger Polizei am Mittwoch weiter in Lebensgefahr und wurde im Krankenhaus behandelt. Ein 32-jähriges Opfer war schon vor einigen Tagen aus der Klinik entlassen worden, inzwischen seien auch die beiden anderen Opfer des Angriffs – zwei 24-jährige Männer – wieder zu Hause, sagte ein Polizeisprecher.

Wie NRW-Justizminister Benjamin Limbach (Grüne) dem Rechtsausschuss des Landtags am Mittwoch mitteilte, hatte der Angriff des Attentäters in der Männerumkleide und Dusche des Fitnessstudios stattgefunden. Drei der Opfer seien mit Messerstichen in den Oberkörper und einer mit einem Messerstich in den Oberschenkel verletzt worden. Der Haftbefehl gegen den 26-jährigen Syrer sei wegen dreifachen versuchten Mordes und vierfacher gefährlicher Körperverletzung erlassen worden.

Duisburg: Mutmaßlicher Täter sitzt in Untersuchungshaft

Spezialeinheiten der Polizei hatten den Verdächtigen in der Nacht zum Sonntag nach Hinweisen von zwei Bekannten des Mannes in seiner Duisburger Wohnung in der Nähe des Tatorts festgenommen. Er sitzt in Untersuchungshaft.

Am Dienstag hatten die Ermittler den Verdacht geäußert, dass es sich bei der Messerattacke auf das Fitnessstudio um einen Terroranschlag gehandelt haben könnte. Es gebe Hinweise auf eine islamistische Motivation des festgenommenen Syrers, hatten Sprecher der Düsseldorfer Generalstaatsanwaltschaft mitgeteilt. Dies habe die Auswertung des Mobiltelefons des Verdächtigen ergeben. Zuvor hatte RTL West von den islamistischen Funden auf dem Mobiltelefon berichtet.

Der Verdächtige werde auch psychiatrisch begutachtet, hatten die Ermittler mitgeteilt. Nach Angaben von Polizei und Staatsanwaltschaft hatte der Syrer im April 2016 einen Asylantrag in Deutschland gestellt. 2018 sei er in zwei Fällen wegen geringfügiger Vermögensdelikte aufgefallen. Beide Verfahren seien aber eingestellt worden.

DPA
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