Eltern verurteilt Kifferzimmer für Sohn strafbar

Kiffer- statt Kinderzimmer: Eine Mutter und ein Vater sind in Marburg verurteilt worden, weil sie ihrem Sohn den Cannabis-Konsum im elterlichen Raucherzimmer erlaubt hatten. Sie sorgten wohl auch gleich für den Nachschub, im Keller befanden sich 18 Cannabis-Pflanzen.

Das Kind bekam ein Zimmer fürs Kiffen, die Eltern nun eine Bewährungsstrafe. Weil sie ihren 14 Jahre alten Sohn in ihrem Raucherzimmer kiffen ließen, hat ein Elternpaar aus Hessen nun Bewährungsstrafen zwischen sechs Monaten und einem Jahr kassiert. Die 50 und 54 Jahre alten Angeklagten erschienen am Donnerstag allerdings nicht zur Verhandlung am Amtsgericht Marburg. Deshalb wurden keine Urteile gesprochen, sondern Strafbefehle verhängt. Das Paar muss demnach auch Geldbußen bezahlen, die Mutter 1000, der bereits vorbestrafte Vater 4000 Euro.

Es habe nicht aufgeklärt werden können, ob die Eltern ihrem Sohn das Zimmer extra fürs Kiffen eingerichtet hätten, erklärte der Staatsanwalt Christian Laubach. Sicher sei nur, dass es dort Utensilien gegeben habe, die "typisch" für den Haschischkonsum seien: Neben zwei großen Wasserpfeifen auch eine Feinwaage und Zigarettenpapierchen. Die Eltern erlaubten ihrem Sprössling in diesem Raum die illegale Droge zu konsumieren. Daher ging die Staatsanwaltschaft von einem Verstoß gegen die Fürsorge- und Erziehungspflicht aus. "Es ist strafbar, wenn geduldet wird, dass ein 14-Jähriger regelmäßig Cannabis konsumiert", sagte Staatsanwalt Christian Laubach.

Die Ausstattung wurde bekannt, nachdem ein Freund des Sohnes Ärger mit der Polizei bekommen und den Beamten von dem Raucherzimmer berichtet hatte. Die Eltern besaßen ebenfalls Haschisch. Ermittler fanden der Staatsanwaltschaft zufolge 85 Gramm sowie im Keller 18 Cannabis-Pflanzen.

DPA
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