Fall Eric Garner Wieder keine Anklage gegen Polizisten der Schwarzen tötete

Erst letzte Woche verzichtete eine Grand Jury in Ferguson auf eine Anklage gegen den Polizisten, der Michael Brown erschossen hatte. Ebenso entschieden sich nun Geschworene in New York.

Erneut muss sich ein weißer Polizist in den USA nicht für den Tod eines Afroamerikaners unter zweifelhaften Umständen verantworten. Eine sogenannte Grand Jury in New York verzichtete Medienberichten zufolge am Mittwoch auf eine Anklage gegen einen Polizeibeamten, der einen schwarzen Familienvater bei einer Festnahme in den Würgegriff genommen hatte. Die Geschworenen kamen zu dem Schluss, dass die Beweise für eine Fortsetzung des Strafverfahrens nicht ausreichten.

Der 43-jährige Eric Garner war Mitte Juli im New Yorker Stadtteil Staten Island von mehreren weißen Polizisten niedergerungen worden, die ihn des illegalen Zigarettenverkaufs verdächtigten. Auf einem Amateurvideo ist zu sehen, wie einer der Beamten ihn im Würgegriff hält. Der unter Asthma leidende, übergewichtige Mann beschwert sich in dem Video mehrmals, dass er keine Luft mehr bekomme. Dann verliert er das Bewusstsein. Im Krankenhaus wurde der sechsfache Vater dann für tot erklärt.

Systematische Benachteiligung

In der vergangenen Woche hatte die Entscheidung einer Grand Jury im Bundesstaat Missouri für Empörung gesorgt, die von einer Anklage gegen den weißen Polizisten Darren Wilson absah. Wilson hatte Anfang August bei einem Einsatz in der Kleinstadt Ferguson den schwarzen Teenager Michael Brown erschossen. Der Polizist handelte nach eigenen Angaben nach einem Handgemenge in Notwehr, allerdings war der Jugendliche unbewaffnet.

Der Anklageverzicht führte zu landesweiten Protesten, in Ferguson gab es Ausschreitungen und Plünderungen. Die Entscheidung der Grand Jury bestärkte Afroamerikaner in ihrem Verdacht, systematisch von Polizei und Justiz benachteiligt zu werden.

AFP
ivi/AFP

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