Zehn mutmaßliche somalische Piraten, die bei einem Angriff auf einen deutschen Frachter von niederländischen Soldaten gefangengenommen wurden, sind am Mittwochabend in den Niederlanden eingetroffen. "Die zehn Piraten wurden den Justizbehörden übergeben", sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Den Haag. Bei allen zehn handele es sich um somalische Staatsbürger, sagte Sprecher Robin Middel. Das Flugzeug der niederländischen Luftwaffe sei in Eindhoven gelandet. Die Männer sollen nach Deutschland ausgeliefert werden.
Am Donnerstag sollten die mutmaßlichen Piraten nach Angaben einer Gerichtssprecherin in Amsterdam einem Richter vorgeführt werden. Im Falle eines beschleunigten Auslieferungsverfahrens könnten sie innerhalb von zehn Tagen nach Deutschland gebracht werden, sagte die Sprecherin. Bei einem normalen Verfahren würde es innerhalb von sechzig Tagen eine Anhörung geben. Die niederländische Marine hatte am 5. April einen Piratenüberfall auf die "Taipan" rund 900 Kilometer östlich der somalischen Küste nach einem kurzen Schusswechsel beendet. Die 15 Besatzungsmitglieder blieben unverletzt. Die Niederlande beteiligen sich an der europäischen Mission "Atalanta" gegen die Piraterie vor Somalia.