Eine Geiselnahme mit tödlichem Ausgang hat sich in der Nacht in der Schweiz ereignet. Bewaffnet mit Messer und Axt bedrohte ein Mann in einem Regionalzug 14 Passagiere und den Zugführer. Der Täter nahm die Menschen als Geiseln und hielt sie fast vier Stunden fest.
Nach einem Polizeieinsatz gegen 22.15 Uhr konnten die Menschen den Zug unverletzt verlassen, der Täter wurde erschossen, wie Generalstaatsanwalt Eric Kaltenrieder bei einer Pressekonferenz in der Nacht sagte. Bei dem Geiselnehmer habe es sich um einen 32-jährigen Asylbewerber iranischer Nationalität gehandelt. Das Motiv für seine Tat sei noch unklar.
Nach Angaben der Nachrichtenagentur AFP begann die Geiselnahme gegen 18.35 Uhr am Bahnhof der Gemeinde Essert-sous-Champvent unweit des Neuenburgersees.
Betroffene hatten aus dem Zug auf der Linie zwischen Baulmes und Yverdon-les-Bains in der französischsprachigen Westschweiz die Polizei alarmiert. Mehr als 60 Beamte hätten den Zug umstellt, der mit verschlossenen in Essert-sous-Champvent zum Stehen gekommen war, teilte die Polizei mit.
Verhandlungen bei der Geiselnahme in der Schweiz mit einem Dolmetscher
Ein Dolmetscher sei hinzugezogen worden, um mit dem Geiselnehmer – teilweise per Whatsapp – zu verhandeln. Was der Mann wollte, teilte die Polizei nicht mit. Laut AFP sprach der Täter auch Farsi.
Die Einsatzkräfte hätten schließlich eine Gelegenheit genutzt, als der Täter sich kurz von den Geiseln entfernte, um einzugreifen. Dabei sei Sprengstoff zum Einsatz gekommen, um ihn abzulenken. Ein im Internet veröffentlichtes Video zeigt mehrere Lichtblitze, zu hören sind Detonationen.
Der Mann sei daraufhin im Zug mit der Axt auf einen Polizisten losgestürmt, der deshalb geschossen habe. Der Angreifer sei noch an Ort und Stelle gestorben.
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