Wird das Verschwinden der damals 25-jährigen Susanne S. aus Norddeutschland vor mehr als 30 Jahren jetzt aufgeklärt? Die Ermittler schöpfen wieder neue Hoffnung, nachdem bei Gartenarbeiten in Solingen Knochenstücke der Frau gefunden wurden.
Bereits im Juli 2019 verständigte ein Solinger Bürger die Polizei, weil er in seinem Garten Knochenfragmente gefunden hatte. Bald darauf war klar: Es handelt sich um menschliche Knochen.
Knochenfunde in Solingen führen nach Hamburg
Fast vier Jahre später erzielte die Kriminalpolizei nach "weiterführenden Untersuchungen und Ermittlungen" einen Durchbruch. Es gab einen Treffer in der DNA-Datenbank. Die Knochenteile gehören zu den sterblichen Überresten von Susanne S. Sie verschwand 1990 unter ungeklärten Umständen im Raum Hamburg. Ermittlungen der Polizei führten nicht zu ihrem Aufenthaltsort, der Fall landete irgendwann bei den Akten.
Die gingen bereits an die Behörden in Nordrhein-Westfalen, wie eine Sprecherin der Hamburger Staatsanwaltschaft der "Rheinischen Post" mitteilte. Dort wurden die Ermittlungen nach den Knochenfunden wieder aufgenommen.
Am Dienstag durchsuchte die Polizei das Gartengrundstück in Solingen, auch mit schwerem Gerät. "Es wurden weitere Knochen und Knochenfragmente gefunden", teilten die Beamten anschließend mit. "Inwieweit diese menschlichen Ursprungs sind und zu dem bereits 2019 gefundenen Fragment gehören, ist ebenso Teil der Ermittlungen, wie die Hintergründe zu den genauen Umständen und dem Fundort der Knochen."
Allerdings stehen die Ermittler im Fall Susanne S. wieder ganz am Anfang. Zur Todesursache der Frau können man aktuell "rein gar nichts sagen", sagte die zuständige Wuppertaler Staatsanwältin Janina Bachtenkirch dem "Hamburger Abendblatt". Man befinde sich im Stadium der Vorermittlungen. Wann mit ersten Ergebnissen zu rechnen ist, ist nicht bekannt.
Quellen: Staatsanwaltschaft Wuppertal, "Rheinische Post", "Hamburger Abendblatt", Nachrichtenagentur AFP