Knut Folkerts RAF-Terrorist droht neue Haftstrafe

Der ehemalige RAF-Terrorist Knut Folkerts saß in Deutschland bis 1995 in Haft. Nun könnten ihm noch einmal 20 Jahre Gefängnis in den Niederlanden bevorstehen.

Dem früheren RAF-Terroristen Knut Folkerts droht nach mehr als elf Jahren in Freiheit eine erneute langjährige Gefängnisstrafe für den Polizistenmord 1977 in Utrecht. "Die niederländische Strafe wurde nicht vollstreckt. Deshalb gilt weiterhin unser Rechtshilfeersuchen, dass Deutschland die Strafe vollstreckt", sagte ein Sprecher des niederländischen Justizministeriums der "Rheinischen Post". Den Haag habe aber Verständnis dafür, dass sich Deutschland Zeit für eine sorgfältige Entscheidung nehmen wolle.

Folkerts hatte bei seiner Festnahme in Utrecht den Polizisten Arie Kranenburg erschossen, wurde in den Niederlanden zu 20 Jahren Haft verurteilt, dann aber an Deutschland ausgeliefert. Das Landgericht Hamburg soll über das Ersuchen entscheiden, will aber nach Auskunft einer Sprecherin zunächst abwarten wie ein Berufungsverfahren Folkerts in den Niederlanden entschieden wird. Seit 1995 lebt das ehemalige RAF-Mitglied wieder in Freiheit. Seine Anwältin Ulrike Halm sagte: "Mein Mandant hat sehr deutlich gezeigt, dass er resozialisiert ist." Eine Strafe aus dem Jahre 1977 zu vollstrecken, sei "völlig unangemessen".

AP
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