Kolumbien Paramilitärs verfüttern Gefangenen lebend an Krokodile

Das Geständnis ließ die Anwesenden erschaudern, der Bruder des Opfers erlitt einen Schwächeanfall: Ein Mitglied einer früheren paramilitärischen Einheit in Kolumbien hat vor Gericht berichtet, dass ein Gefangener den Krokodilen lebend zum Fraß vorgeworfen wurde.

Kolumbiens Paramilitärs haben einen Gefangenen lebend an Krokodile verfüttert. Ein ehemaliges Mitglied der paramilitärischen "Einheiten zur Selbstverteidigung Kolumbiens" (AUC) bestätigte vor Gericht, in seiner Einheit sei ein im Jahr 2000 verschwundener Mann lebend in ein Krokodilgehege geworfen worden, um keine Spuren zu hinterlassen.

Alfredo Argel alias "Mano de Trinche" ("Tranchier-Hand") legte das Geständnis vor einem Gericht in Barranquilla ab, berichtete der Sender Radio Caracol am Donnerstag. Der Vorfall soll sich in La Florida an den Ufern des Magdalena-Flusses im Nordwesten Kolumbiens ereignet haben. Der Bruder des Opfers war während der Aussage live zugeschaltet und erlitt einen Schwächeanfall.

Bereits 2008 hatte ein ehemaliges Mitglied der AUC ausgesagt, er habe angeordnet, Gruppen von mehr als drei Gefangenen von Schlangen töten zu lassen. So habe man verhindern wollen, für Massaker verantwortlich gemacht zu werden. Die AUC hatten sich unter Präsident Alvaro Uribe (2002-2010) aufgelöst. Den Mitgliedern der Organisation wurde im Gegenzug weitgehende Amnestie zugesichert. Ihre Führer durften demnach höchstens zu acht Jahren Haft verurteilt werden.

DPA
dho/DPA

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