Ein bewaffneter Mann hat am Dienstag eine Filiale der Modekette H&M in der Leipziger Innenstadt überfallen und mehrere Menschen als Geiseln genommen. Das teilte eine Polizeisprecherin mit. Kurz nach 12.30 Uhr habe die Polizei ein Notruf erreicht. Kunden des Geschäfts hätten selbst angerufen. Unmittelbar danach habe ein Großaufgebot der Polizei die Leipziger Innenstadt weiträumig abgesperrt und die umliegenden Geschäfte geräumt. Insgesamt sind etwa 70 Geschäfte betroffen.
"Wie viele Menschen als Geiseln genommen wurden, wissen wir noch nicht", sagte die Sprecherin. Augenzeugen hatten den Geiselnehmer im 1. Stock des Modehauses in der Fußgängerzone zwischen Thomaskirche, Markt und Neuem Rathaus mit einer Pistole in der Hand gesehen. Offensichtlich gibt es noch keine Erkenntnisse darüber, ob der Mann eine "scharfe" Waffe oder eine Schreckschusswaffe besitzt. Seit Beginn der Geiselnahme habe er mindestens fünf Menschen freiwillig aus seiner Gewalt entlassen. Mehrere von ihnen stünden unter Schock. Sie würden von Polizeipsychologen betreut.
Unterdessen sollen Experten des Landeskriminalamtes (LKA) einen ersten Kontakt zum Täter aufgenommen haben. Das LKA hat eine entsprechend geschulte Einsatzgruppe, die im Fall einer Geiselnahme Verhandlungen führt. Parallel dazu patrouillierten mit Maschinenpistolen bewaffnete Polizisten in der Nähe des Gebäudes.
Welche Ziele der Geiselnehmer mit seiner Tat verfolgt, ist noch unklar, da über Forderungen und Motive noch nichts bekannt wurde.