Die Polizei ist im Landkreis Schaumburg (Niedersachsen) zu einem nicht ganz alltäglichen Einsatz ausgerückt. Die Schilderungen von Zeugen klangen zunächst dramatisch – das Opfer hatte aber eine Erklärung.
Ein Radfahrer und ein Jäger hatten am Mittwochabend unabhängig voneinander die Polizei über einen auf dem Boden liegenden Mann in der Nähe eines Hochsitzes im 40 Quadratkilometer großen Schaumburger Wald informiert. "Die absolut hilflose Person war mit den Armen und Händen auf dem Rücken gefesselt. Die Beine und Füße waren ebenfalls mit Seilen verknotet. Zudem trug der komplett bekleidete Mann eine über den Kopf gezogene Damenstrumpfhose", so die Polizeiinspektion Nienburg/Schaumburg in einer Mitteilung.
Frau lässt Mann hilflos in Wald zurück – Polizei ermittelt
Für die missliche Lage lieferte der 51-Jährige aus Porta Westfalica den Polizisten eine Erklärung: Er habe sich mit einer Internetbekanntschaft in der Nähe verabredet und sich später im Rahmen eines "Liebesspiels" im Wald von ihr fesseln lassen. Dann habe die Frau nach einem Telefonanruf "fluchtartig und kommentarlos" den Wald ver- und ihn zurückgelassen.
Ein "für solche Fälle" mitgenommenes Cutter-Messer habe er in seiner Kleidung wegen der Fesselung nicht erreichen können und stattdessen durch Rufe auf sich aufmerksam gemacht.
Breeding, Bäume, Bienen: Bizarre Sex-Vorlieben, die kaum jemand kennt

Der Mann sei unverletzt geblieben, teilte die Polizei weiter mit. Um wen es sich bei der Frau handelt, ist nicht bekannt. Es laufen nun Ermittlungen wegen unterlassener Hilfeleistung bzw. einer möglichen Freiheitsberaubung gegen die Unbekannte.
Ohne die aufmerksamen Zeugen hätte der Fall weniger glimpflich ausgehen können. In der Nacht zu Donnerstag lagen die Temperaturen in der Region nur knapp über dem Gefrierpunkt.
Quelle: Polizeiinspektion Nienburg/Schaumburg, Nachrichtenagenturen DPA und AFP