Mecklenburg-Vorpommern Badeseen-Randalierer auf freiem Fuß

Sie kamen zu siebt, waren stark angetrunken, haben Badegäste bepöbelt, den Hitlergruß gezeigt und mit einer Maschinenpistole in die Luft geballert. Auch wenn die Täter polizeibekannt sind - in Haft müssen die Randalierer vom Krakower See bei Güstrow nicht.

Sieben Randalierer, die an einem Strand in Mecklenburg mit einer Maschinenpistole in die Luft geschossen hatten, sind wieder auf freiem Fuß. "Es handelt sich um keine Haftsache", sagte der Rostocker Oberstaatsanwalt Peter Lückemann der Nachrichtenagentur AP. Es werde nicht mehr wegen Verstoßes gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz, sondern nur noch wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz sowie des Verwendens von Nazi-Symbolen ermittelt. Allerdings sollen die sieben stark angetrunkenen Männer im Alter von 21 bis 29 Jahren nach bisherigen Erkenntnissen der Ermittler keine Neonazis oder Rechtsextreme sein.

2,38 Promille gemessen

Laut Augenzeugenberichten sei die Gruppe am späten Sonntagnachmittag mit einem Kleintransporter an der Badestelle am Krakower See südlich von Güstrow vorgefahren und hätten ausländerfeindliche Parolen gebrüllt sowie den Hitlergruß gezeigt. Auch die rund 15 anwesenden Badegäste sollen belästigt worden sein. Schließlich hat der 29-jährige Konrad K. mit einer Maschinenpistole 17 Mal in die Luft geschossen. Bei ihm wurden anschließend 2,38 Promille gemessen worden sein. Der Polizei zufolge handelt es sich um eine Uralt-Waffe (Modell: Suomi M31) aus dem Jahr 1925, die nicht mehr unter das Kriegswaffenkontrollgesetz falle, so Staatsanwalt Lückemann.

Ziel ihrer Beschimpfungen waren offenbar Familien von Spätaussiedlern, die dort gebadet hatten. Einige Männer russischer Herkunft, die sich zum Zeitpunkt der Schüsse im Wasser aufhielten, gelang es laut Polizei die Störer am Strand zu überwältigen und bis zum Eintreffen der Polizei festzuhalten. Bei der Durchsuchung von K.'s Wohnung seien rund 100 Schuss Munition sowie Platzpatronen sichergestellt worden, sagte Lückemann. Laut Aussage will K,. die Waffe von einem Deutschen gekauft haben. Der 29-Jährige ist der Polizei bereits seit Jahren unter anderem wegen Verstoßes gegen das Waffengesetzes bekannt.

map mit DPA

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