Mordfall Dennis K. Martin N. erschien nicht zur Speichelprobe

Der mutmaßliche Kindermörder Martin N. hätte offenbar bereits 2008 gefasst werden können: Er hatte eine Vorladung zur Abgabe einer Speichelprobe bei der Hamburger Polizei.

Der Mitte vergangener Woche verhaftete mutmaßliche Hamburger Kindermörder Martin N. war bereits Ende 2008 um die freiwillige Abgabe einer Speichelprobe in Hamburg gebeten worden. "Er ist der Vorladung aber nicht nachgekommen", sagte der Sprecher der Hamburger Staatsanwaltschaft, Wilhelm Möllers, am Dienstag. Er bestätigte damit einen Bericht der Zeitung "Die Welt".

Nach Ansicht der Anklagebehörde konnte der 40 Jahre alte Pädagoge Martin N. nicht zu einer Speichelprobe gezwungen werden: "Die gesetzlichen Voraussetzungen zur zwangsweisen Entnahme lagen nicht vor." Es habe damals "keine tragfähige Grundlage für die Annahme von Wiederholungsgefahr" gegeben, erklärte Möllers. Anfang März dieses Jahres habe die Soko Dennis dann die Akten der Behörde angefordert.

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Neues Opfer sollte ihm zugeführt werden

Nach Informationen des stern wartete N. zuletzt offenbar auf einen neunjährigen Jungen, der ihm aus der Berliner Pädophilen-Szene zugeführt werden sollte. Der Pädagoge, der mindestens drei Kinder umgebracht haben soll und jahrelang als "Schwarzer Mann" Schlagzeilen gemacht hatte, war in den vergangenen Wochen rund um die Uhr observiert worden. Als die Polizei über mitgehörte Telefonate von der bevorstehenden Zuführung des Neunjährigen aus Berlin erfahren hatte, wurde N. in Hamburg festgenommen.

Die zuständige Staatsanwaltschaft in Stade wollte laut stern diesen Sachverhalt weder bestätigen noch dementieren. Auch ein Sprecher der Soko "Dennis" in Verden wollte sich dazu nicht äußern. Ob und wie die Polizei gegen die Hintermänner dieser Zuführung - darunter womöglich auch der Vater des neunjährigen Jungen - vorgegangen ist, blieb deshalb im Dunkeln.

DPA
fw/DPA

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