Vor dem UN-Kriegsverbrechertribunal in Den Haag ist am Montag der Prozess gegen den früheren bosnischen Serbenführer Radovan Karadzic wieder aufgenommen worden. Der wegen Völkermordes, Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit angeklagte Karadzic begann am Morgen mit seiner Eingangserklärung. Die Sache der Serben sei "gerecht und heilig", sagte der 64-Jährige. Sie hätten "500 Jahre gelitten".
Karadzic will sich selbst verteidigen. Da er den Prozess seit dem Beginn im Oktober boykottierte, entschied das Tribunal, den Briten Richard Harvey zum Pflichtverteidiger zu berufen. Dagegen legte Karadzic vergeblich Widerspruch ein. Karadzic war im Juli 2008 nach einem 13 Jahre währenden Versteckspiel in Belgrad gefasst worden. Er muss mit einer Verurteilung zu lebenslanger Haft rechnen.