Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der Schauspieler Karsten Speck bei einer Verurteilung wegen Betrugs und Steuerhinterziehung wieder in Haft muss. Angestrebt werde eine mehrjährige Gesamtstrafe, sagte ein Vertreter der Anklagebehörde am Dienstag am Rande des zweiten Prozesstages im Landgericht Frankfurt (Oder). Dabei muss in die Gesamtstrafe nach seinen Angaben das Urteil von 2004 einbezogen werden, als Speck vom Landgericht Dortmund wegen Immobilienbetrugs zu 34 Monaten Haft verurteilt worden war.
Specks Verteidiger hatte dagegen schon am Vortag darauf verwiesen, dass von der Anklageerhebung bis zum jetzigen Prozessbeginn dreieinhalb Jahre vergangen seien. Laut der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs kann eine überlange Verfahrensdauer insofern berücksichtigt werden, als ein Teil der verhängten Strafe als schon vollstreckt gilt.
Der vor allem durch die ZDF-Serie "Hallo Robbie!" bekannte Speck muss sich seit Montag wegen banden- und gewerbsmäßigen Betrugs sowie Steuerhinterziehung verantworten. Er und seine Frau Cora sollen Gläubigern in den Jahren 2002 bis 2006 laut Anklage eine Summe von insgesamt 931.000 Euro vorenthalten haben. Zudem sollen sie ihre Einkommenssteuer um rund 505.000 Euro gemindert haben. Beide hatten Verbindlichkeiten aus fehlgeschlagenen Immobiliengeschäften in Millionenhöhe.
Speck war nach Verbüßung von zwei Dritteln der Dortmunder Haftstrafe im August 2007 auf Bewährung entlassen worden. Nur wenige Tage zuvor war die neuerliche Anklage wegen Betrugs gegen ihn erhoben worden. Der Leiter der Haftanstalt hatte Specks Führung im Vollzug laut am Dienstag verlesenen Gerichtsakten positiv beurteilt. Es könne davon ausgegangen werden, "dass die Haftzeit ihn beeindruckt hat", hieß es.
Der Prozess wird am Montag (13. Dezember, 9.00 Uhr) fortgesetzt. Dann soll als erster Zeuge ein früherer Treuhänder Specks gehört werden. Die Verteidigung hatte angekündigt, dass sich Speck nach dessen Zeugenvernehmung äußern wolle. Ein Urteil wird für Mitte Januar erwartet.