Schießerei in Nashville Täter kam mit Axt und Luftgewehr ins Kino

Ein Mann spaziert mit einem Beil und einer Waffe in ein Kino, verletzt dort drei Menschen. Anschließend wird von einem Polizisten erschossen. Jetzt kommt heraus: Die Waffe des Angreifers war "nur" ein Luftgewehr.

Ein Mann hat in einem Kino im US-Staat Tennessee das Feuer eröffnet und ist kurz darauf von der Polizei erschossen worden. Der mit einer Schusswaffe und einer Axt oder einem Beil bewaffnete Täter habe Pfefferspray versprüht und einen Mann an der Schulter verletzt, sagte Polizeisprecher Dan Aaron am Mittwoch. Zudem habe die Polizei in dem Kino bei Nashville zwei Rucksäcke entdeckt, die von Sprengstoff-Experten auf gefährliche Inhalte überprüft wurden. Einer davon sollte kontrolliert gesprengt werden.

Bei dem Schützen handle es sich um einen 29-Jährigen aus der Region. Als ein Polizist auf einen Notruf reagierte und zunächst alleine den Kinosaal betrat, wo der Film "Mad Max" gezeigt wurde, habe der Täter das Feuer auf den Beamten eröffnet, sagte Aaron. Der Polizist zog sich zurück, woraufhin eine Spezialeinheit den Saal stürmte und den Schützen tötete. "Die Gefahr in diesem Kino ist vorbei." Zum Zeitpunkt der Tat waren möglicherweise bis zu 20 Menschen im Gebäude.

"Der Schütze hat offenbar Pfefferspray im ganzen Kino versprüht", sagte Aaron. Zwei Frauen sowie der an der Schulter verletzte 58-Jährige wurden vor Ort von Rettern behandelt, weitere Verletzungen gab es nicht. Der Schütze habe vermutlich wegen der Reizgase einen Mundschutz getragen, die Polizisten wurden für den Einsatz mit Gasmasken versorgt.

Täter war psychisch auffällig

Wie der Nachrichtensender "BBC" berichtet, soll der Täter, ein Mann namens Vincente David Nontano, psychische Probleme gehabt und sich vor der Tat bereits mehrere Male in die Hände von Psychologen begeben haben. 2004 soll er schon einmal verhaftet worden sein wegen Widerstand gegen die Staatsgewalt. 

Seine Waffe erwies sich laut Polizei erst nach dem Angriff als Softairwaffe. Softairwaffen kommen bei Geländespielen oder im Sport zum Einsatz und können keine lebensgefährlichen Verletzungen herbeiführen.

Nashvilles Bürgermeister Karl Dean erklärte: "Ich bin erleichtert, dass niemand sonst getötet wurde, und ich danke der Polizei noch einmal dafür." Bevor klar wurde, dass M. lediglich eine Waffennachbildung dabei hatte, hatte die Feuerwehr erklärt, der Angriff hätte "viel schlimmer" ausgehen können.

Erst vor knapp zwei Wochen hatte ein Mann in einem Kino im Staat Louisiana das Feuer eröffnet und zwei Frauen und dann sich selbst getötet. Die Tat kam drei Jahre nach dem Amoklauf in einem Kino in Aurora (Colorado) mit zwölf Toten und Dutzenden Verletzten. Dem Todesschützen James Holmes droht weiterhin die Todesstrafe.

DPA
jek

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