Am 6. Juni verschwand Oluwatoyin "Toyin" Salau spurlos. Gut eine Woche später, am 14. Juni, wurde sie tot aufgefunden. Salau war eine schwarze "Black Lives Matter"-Aktivistin aus Tallahassee im US-Bundesstaat Florida. Auf den Protesten hielt sie Reden und setzte sich unermüdlich für die Gleichberechtigung schwarzer Menschen ein. Auf Twitter postete sie kurz vor ihrem Verschwinden, dass sie von einem Mann sexuell missbraucht wurde.
Wie "Forbes" berichtet, hat das Tallahassee Police Department nun den tatverdächtigen Aaron G. festgenommen. Ob G. der gleiche Mann ist, der Salau sexuell missbraucht hatte, ist noch ungeklärt. G. wurde wegen Mordes und Entführung angeklagt. Zu den Todesumständen oder dem Motiv gibt es bisher keine weiteren Informationen.
Zweite Leiche gefunden – ebenfalls eine "Black Lives Matter"-Aktivistin
Die sterblichen Überreste von Toyin Salau wurden gemeinsam mit einer zweiten Leiche gefunden. Sie wurde als Victoria Sims identifiziert, eine 75-jährige "Black Lives Matter"-Aktivistin. Auch Sims war seit mehreren Tage als vermisst gemeldet. Victoria Sims war Teil der American Association of Retired Persons, einer NGO, die sich für die Interessen älterer Personen einsetzt.

Salau twitterte über sexuellen Missbrauch
Am 6. Juni, am Tag ihres Verschwindens, schrieb Salau auf Twitter, sie hatte eine Kirche aufsuchen wollen, in der sie persönliche Gegenstände gelassen hatte. Auf dem Weg dahin hatte ihr ein Mann angeboten, sie zu fahren und sie daraufhin sexuell missbraucht. Eine Freundin des Opfers bestätigte, dass der Twitter-Account Salau gehörte, berichtet CNN.
Salau war vor ihrem Tod als Aktivistin auf den lokalen "Black Lives Matter"-Protesten bekannt geworden. Sie äußerte sich in emotionalen Reden zum Tod von George Floyd sowie Tony McDade, einem afroamerikanischen Transgender-Mann, der Ende Mai von der Polizei in Tallahassee getötet wurde. CNN zitiert aus einer Rede, die auf Video festgehalten wurde: "Am Ende des Tages kann ich meine verdammte Hautfarbe nicht abnehmen. Überall, wo ich hingehe, werde ich diskriminiert, ob es mir gefällt oder nicht ... Also weißt du was? Ich werde daran sterben. Ich werde durch meine Hautfarbe sterben." Salaus Tod stieß eine neue Welle an Protesten und Anteilnahme an. Unter dem Hashtag #JusticeForToyin fordern tausende Social-Media-Nutzer Gerechtigkeit für die junge Frau.