In der JVA Landsberg regt sich Unmut über Uli Hoeneß. Ein Mithäftling berichtet von sehr zuvorkommender Behandlung des prominenten Insassen - und von Besuchen außerhalb der dafür vorgesehenen Zeiten.
Exklusiv im stern So lebt Uli Hoeneß im Gefängnis

stern Logo
Sprecher-Text: Die Fenster sehen alle identisch aus. Hier in der Justizvollzugsanstalt Landsberg, das Gefängnis, in dem Uli Hoeneß seit Anfang Juni seine Haftstrafe absitzt. Doch hinter der gleichmäßigen Fassade spielt sich nach Recherchen des stern offenbar eine große Ungleichheit ab.
PHILIPP JESSEN: Wir haben herausgefunden, dass Uli Hoeneß in seinem Gefängnis, der JVA Landsberg, deutlich besser behandelt wird als seine Mithäftlinge. Es ist eine unglaubliche Liste an Vergünstigungen und Spezialbehandlungen, die da stattfindet. Es fängt an bei der Zelle: Er sitzt seine Strafe ab in einer Spitalzelle, das ist die Zelle auf der Krankenstation. Immer noch sitzt er dort. Das ist die Zelle 108. Das ist eine Doppelzelle, die belegt er alleine. Er hat ein Trimdich-Fahrrad in der Zelle. Normalerweise haben Häftlinge zwei Zeitungsabos. Er bezieht signifikant mehr. Er hat sofort einen Fernseher in der Zelle gehabt.
Sprecher-Text: Dies jedenfalls behauptet der Informant des stern, Oliver K. Er ist ein erboster Häftling der JVA Landsberg. Zunächst schrieb er den Frust über seinen prominenten Mithäftling nur für sich nieder, abends, nach getaner Arbeit. Dann entschied er: Das muss an die Öffentlichkeit und wand sich über seine Frau an den stern.
PHILIPP JESSEN: Die Motivation des Informanten mit uns zu sprechen war: Er fühlt sich und auch die anderen Häftlinge fühlen sich radikal schlechter behandelt. Es gibt einen großen Unmut deshalb in diesem Gefängnis. Auch unter den Wärtern, die wegen bestimmter diverser Besuche, die zu späten Uhrzeiten stattfinden, Überstunden schieben müssen.
Sprecher-Text: Oliver Ks Eindruck: Hoeneß dürfe häufiger Besuch empfangen als die anderen Häftlinge.
PHILIPP JESSEN: 50 Prozent finden das immer noch ganz lustig, dass ein Promi da im Gefängnis sitzt, den sie auch ab und zu mal zu Gesicht bekommen. Die anderen 50 Prozent sind stark angesäuert bis wirklich stinksauer nach seiner Aussage.
Sprecher-Text: In sieben Fällen hatte das Münchner Landgericht Hoeneß am 13. März der Steuerhinterziehung schuldig gesprochen. Das Urteil: Drei Jahre und sechs Monate Haft. Doch offenbar versucht die JVA Landsberg ihrem Promi-Insassen nun die Zeit im Gefängnis so angenehm wie möglich zu gestalten.
PHILIPP JESSEN: Ich glaube, das liegt an dem sogenannten Ermessensspielraum, den die Anstaltsleitung hat. Es gibt ganz ganz viele Paragraphen, ganz ganz viele Gesetze, die der Anstaltsleitung unglaublichen Ermessensspielraum in der Behandlung der jeweiligen Häftlinge zugesteht. Und wenn dann ein prominenter Häftling wie Uli Hoeneß im Gefängnis ist, fällt es offensichtlich, wie in diesem Fall, der Anstaltsleitung sehr, sehr schwer, ihm bestimmte Wünsche, ihm bestimmte Anforderungen abzuschlagen. Vielleicht machen sie es auch im vorauseilenden Gehorsam, weil sie denken, sie müssen das tun.
Sprecher-Text: stern-Informant Oliver K. sitzt selbst wegen Betrugs ein. Der stern hat zwei Stunden mit ihm im Besucherraum der JVA gesprochen. Man muss einem Betrüger nicht alles glauben. Doch soweit die Schilderungen von Oliver K. nachprüfbar sind, stimmen sie. Auf die konkreten Fragen des stern wollten weder Hoeneß’ Anwalt noch die JVA-Leitung antworten. Doch Fakt ist: Hoeneß’ Extra-Würste sind zwar kein Justizskandal, aber auch keine Selbstverständlichkeit.
PHILIPP JESSEN: Wir leben in einem Rechtsstaat und in einem Rechtsstaat hat es keine Zweiklassengesellschaft zu geben in einem Gefängnis. Der Straftäter, der Steuerhinterzieher Uli Hoeneß ist verurteilt worden. Das war rechtmäßig. Jetzt sitzt er in einem Gefängnis, s und in einem Gefängnis muss es allen Leuten gleich gehen. Da gibt es keine Sonderrechte für irgendwen.
PHILIPP JESSEN: Wir haben herausgefunden, dass Uli Hoeneß in seinem Gefängnis, der JVA Landsberg, deutlich besser behandelt wird als seine Mithäftlinge. Es ist eine unglaubliche Liste an Vergünstigungen und Spezialbehandlungen, die da stattfindet. Es fängt an bei der Zelle: Er sitzt seine Strafe ab in einer Spitalzelle, das ist die Zelle auf der Krankenstation. Immer noch sitzt er dort. Das ist die Zelle 108. Das ist eine Doppelzelle, die belegt er alleine. Er hat ein Trimdich-Fahrrad in der Zelle. Normalerweise haben Häftlinge zwei Zeitungsabos. Er bezieht signifikant mehr. Er hat sofort einen Fernseher in der Zelle gehabt.
Sprecher-Text: Dies jedenfalls behauptet der Informant des stern, Oliver K. Er ist ein erboster Häftling der JVA Landsberg. Zunächst schrieb er den Frust über seinen prominenten Mithäftling nur für sich nieder, abends, nach getaner Arbeit. Dann entschied er: Das muss an die Öffentlichkeit und wand sich über seine Frau an den stern.
PHILIPP JESSEN: Die Motivation des Informanten mit uns zu sprechen war: Er fühlt sich und auch die anderen Häftlinge fühlen sich radikal schlechter behandelt. Es gibt einen großen Unmut deshalb in diesem Gefängnis. Auch unter den Wärtern, die wegen bestimmter diverser Besuche, die zu späten Uhrzeiten stattfinden, Überstunden schieben müssen.
Sprecher-Text: Oliver Ks Eindruck: Hoeneß dürfe häufiger Besuch empfangen als die anderen Häftlinge.
PHILIPP JESSEN: 50 Prozent finden das immer noch ganz lustig, dass ein Promi da im Gefängnis sitzt, den sie auch ab und zu mal zu Gesicht bekommen. Die anderen 50 Prozent sind stark angesäuert bis wirklich stinksauer nach seiner Aussage.
Sprecher-Text: In sieben Fällen hatte das Münchner Landgericht Hoeneß am 13. März der Steuerhinterziehung schuldig gesprochen. Das Urteil: Drei Jahre und sechs Monate Haft. Doch offenbar versucht die JVA Landsberg ihrem Promi-Insassen nun die Zeit im Gefängnis so angenehm wie möglich zu gestalten.
PHILIPP JESSEN: Ich glaube, das liegt an dem sogenannten Ermessensspielraum, den die Anstaltsleitung hat. Es gibt ganz ganz viele Paragraphen, ganz ganz viele Gesetze, die der Anstaltsleitung unglaublichen Ermessensspielraum in der Behandlung der jeweiligen Häftlinge zugesteht. Und wenn dann ein prominenter Häftling wie Uli Hoeneß im Gefängnis ist, fällt es offensichtlich, wie in diesem Fall, der Anstaltsleitung sehr, sehr schwer, ihm bestimmte Wünsche, ihm bestimmte Anforderungen abzuschlagen. Vielleicht machen sie es auch im vorauseilenden Gehorsam, weil sie denken, sie müssen das tun.
Sprecher-Text: stern-Informant Oliver K. sitzt selbst wegen Betrugs ein. Der stern hat zwei Stunden mit ihm im Besucherraum der JVA gesprochen. Man muss einem Betrüger nicht alles glauben. Doch soweit die Schilderungen von Oliver K. nachprüfbar sind, stimmen sie. Auf die konkreten Fragen des stern wollten weder Hoeneß’ Anwalt noch die JVA-Leitung antworten. Doch Fakt ist: Hoeneß’ Extra-Würste sind zwar kein Justizskandal, aber auch keine Selbstverständlichkeit.
PHILIPP JESSEN: Wir leben in einem Rechtsstaat und in einem Rechtsstaat hat es keine Zweiklassengesellschaft zu geben in einem Gefängnis. Der Straftäter, der Steuerhinterzieher Uli Hoeneß ist verurteilt worden. Das war rechtmäßig. Jetzt sitzt er in einem Gefängnis, s und in einem Gefängnis muss es allen Leuten gleich gehen. Da gibt es keine Sonderrechte für irgendwen.