Das RAF-Trio ist seit gut drei Jahrzehnten untergetaucht und hat offenbar auch dem Terrorismus abgeschworen. Doch was lange niemand ahnte: Bis vor einigen Jahren begangen die zwei Männer und eine Frau vermutlich noch Straftaten – wahrscheinlich, um ihren Lebensunterhalt zu finanzieren.
Wo sind Daniela Klette, Ernst-Volker Staub und Burkhard Garweg heute? Und wo haben sie in den vergangenen Jahrzehnten gelebt? Die Ermittler lassen "nichts unversucht", wie sie in ihrer neuen Veröffentlichung zu dem Fall schreiben, in der weitere Fotos von Klette publiziert werden. Diese Bilder der Polizei in Niedersachsen sind allerdings auch nicht aktuell – sie stammen aus den 80er Jahren, teilte das niedersächsische Landeskriminalamt (LKA) in Hannover mit. Klette sehe heute "altersentsprechend anders" aus.
Nach Überfällen begann neue Fahndung nach RAF-Trio
Die inzwischen über 60-jährige Klette und ihre beiden mutmaßlichen Komplizen Staub und Garweg werden seit rund drei Jahren gesucht. Sie sollen zur sogenannten dritten Generation der RAF ("Rote Armee Fraktion") gehört haben und gingen schon vor rund 30 Jahren in den Untergrund.
Lange Zeit hörte man nichts von den ehemaligen Terroristen – bis 2016 DNA-Spuren sie mit Überfällen auf Geldtransporter in Verbindung brachten. Daraufhin wurde eine neue Fahndung gestartet. Zuvor veröffentlichten die Ermittler unter anderem auch aktuelle Bilder von Staub und Garweg, die von Überwachungskameras gemacht wurden.

Klette, Staub und Garweg mit internationalem Haftbefehl gesucht
Die Fahnder, die das Trio mit internationalem Haftbefehl suchen, schätzen, dass Klette, Staub und Garweg unter falschen Identitäten leben. Allerdings gebe es keine Hinweise darauf, ob sie gemeinsam an einem Ort oder vielleicht getrennt voneinander wohnen, heißt es in der Pressemitteilung von LKA und Staatsanwaltschaft. Jetzt hoffen sie durch die neuen Fotos auf Hinweise, wo Klette in den vergangenen Jahrzehnten gelebt haben könnte.
Die linksterroristische RAF hatte in den 70er und 80er Jahren in der Bundesrepublik für Schrecken gesorgt. 1998 erklärte sie sich selbst für aufgelöst. Insgesamt gehen 34 Morde auf ihr Konto. Es gibt keine Hinweise darauf, dass sie noch aktiv ist. Für die Hinweise auf die drei Gesuchten sind Belohnungen in Höhe von 80.000 Euro ausgesetzt.
