Eigentlich sollte von der 36-jährigen Rachel Zion Clay keine Gefahr ausgehen: Die Frau aus dem US-Bundesstaat saß auf der Hinterbank einer Streifenwagens der Polizei und war mit Handschellen gefesselt. Polizisten hatten sie festgenommen, nachdem sie nach Angaben ihres Vermieters "unberechenbares Verhalten" gezeigt hatte.
Doch während die beiden Polizisten die Aussage des Mannes aufnahmen, wurden sie plötzlich beschossen. Clay hatte sich im Streifenwagen aus ihren Handschellen befreien können und danach ein AR-15-Sturmgewehr aus dem Auto geschnappt. Dann eröffnete sie das Feuer auf die Officer und den Vermieter. Wie das Büro des Sheriffs in Grady County mitteilte, erlitten ein Polizist und ein Zivilist Verletzungen durch Streifschüsse.
Polizei will Beschriftungen in Auto ändern
Videoaufzeichnungen aus dem Streifenwagen sowie durch die Bodycams der Polizisten am Tatort dokumentieren die Szene. Darin ist auch die Überraschung der Beamten zu erkennen: "Ist sie aus den Handschellen gekommen?", ruft einer von ihnen fassungslos, als die ersten Schüsse fallen. Laut Untersheriff Gary Boggess waren die Handschellen korrekt angelegt, dennoch konnte sich Clay befreien.
Handys, Bier und Zeitungslesen - das ist im Auto alles verboten

Anschließend griff sie durch eine Öffnung zwischen Fahrersitz und Hinterbank. Das Gewehr lag in einem Fach , das sich durch einen Schalter mit der Aufschrift "Waffe" entriegeln ließ – so musste die Frau nicht lange suchen. Die Beschriftung soll nun geändert werden: "Sie konnte das sehen. Das werden wir ändern", sagte Boggess. "Wenn es passiert, blickt man zurück und versucht dafür zu sorgen, dass es nicht wieder geschieht."

Clay fand auch die passende Munition, setzte sie ein und schoss dann auf die Polizisten. Dreieinhalb Stunden dauerte es, bis sie sich ergab. Nun wird sie wegen Schüssen mit Tötungsabsicht angeklagt und sitzt im Gefängnis. Die beiden Männer, die durch ihre Schüsse verletzt wurden, wurden bereits wieder aus dem Krankenhaus entlassen.