Vergewaltigungsprozess Hauptangeklagter von Avignon bot Frau gegen Gartenarbeit an

Gisèle Pelicot wurde Jahre lang von ihrem Ehemann betäubt und von fremden Männern missbraucht
Gisèle Pelicot wurde Jahre lang von ihrem Ehemann betäubt und von fremden Männern missbraucht
© Lewis Joly / AP / DPA
In dem Aufsehen erregenden Vergewaltigungsprozess hat ein weiterer Zeuge ausgesagt. Vor Gericht berichtete er, zu welchem Preis Dominique Pelicot seine Frau zum Sex anbot.

Laut dem Befragten soll der Hauptangeklagte Dominique Pelicot ihm dessen damalige Frau Gisèle Pelicot im Austausch gegen Gartenarbeit zur Vergewaltigung angeboten haben. Er habe das Angebot ausgeschlagen, da Dominique Pelicot ihm gesagt habe, dass er seine Frau mit Schlafmitteln betäube, sagte der 42-jährige Jérôme B. am Dienstag vor Gericht aus.

Gisèle Pelicots Ex-Mann hat gestanden, seine Frau von 2011 bis 2020 immer wieder mit Schlafmitteln betäubt und vergewaltigt zu haben. In mindestens 92 Fällen waren auch fremde Männer beteiligt, die Dominique Pelicot in Internetforen kontaktiert hatte.

Dies wurde aufgedeckt, als er wegen eines anderen Vergehens ins Visier der Justiz geriet und die Ermittler auf etwa 4000 Fotos und Videos von Vergewaltigungen der offensichtlich bewusstlosen Frau stießen. Die Ermittler identifizierten 50 von ihnen, die sich nun neben dem Hauptangeklagten vor Gericht verantworten müssen. Ihnen drohen Haftstrafen von bis zu 20 Jahren.

Gericht in Avignon: Angeklagter wies Angebot zurück

Dominique Pelicot hatte auch einen Ordner mit dem Namen Jérôme B. angelegt, doch fanden die Ermittler darin keine Fotos oder Videos, da es nie zu einem Treffen kam. "Er bittet mich, Gartenarbeit zu machen, und im Gegenzug bietet er mir seine Frau an", schilderte B. die Kommunikation mit dem Hauptangeklagten. "Ich biete ihm einen Samstagmorgen an, er sagt nein, weil er ihr eine Tablette gibt, um sie zum Einschlafen zu bringen."

"Er fügt hinzu, dass er seine Frau unter Drogen setzt und sie sehr oft Männern anbietet", fuhr B fort. "Ich antworte ihm, dass das Vergewaltigung ist und dass ich damit nicht einverstanden bin."

AFP
cl

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