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Weitere Babyleiche im Erzgebirge 18-jährige Mutter hatte "Angst vor der Schande"

Auf der Suche nach der Mutter einer Babyleiche, die im Erzgebirge Mitte Januar in einem Altkleidercontainer entdeckt worden war, stieß die Polizei auf ein zweites getötetes Baby. Die Mutter hatte das Kind nach der Geburt erstickt und in einem Rucksack unter dem Küchentisch abgestellt.

Bei der Suche nach der Mutter eines getöteten Babys im Erzgebirge sind die Ermittler auf ein weiteres totes Kind gestoßen. Gegen dessen 18-jährige Mutter wurde Haftbefehl erlassen, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Chemnitz, Bernd Vogel, am Freitag. Die Polizei war nach einem Hinweis aus der Bevölkerung aufmerksam geworden, denn sie fahndet noch immmer fieberhaft nach der Mutter eines toten Neugeborenen aus Schwarzenberg, das Mitte Januar in einem Altkleidercontainer entdeckt wurde.

Der Hinweis auf die 18-Jährige war am Mittwoch gekommen. Einen Tag später stand die Polizei vor der Tür der Jugendlichen in Stollberg. Die junge Frau habe ihre Schwangerschaft zunächst bestritten, sagte Vogel. Später gab sie aber zu, ihr Kind am 4. Januar geboren, getötet und in einem Rucksack unter den Küchentisch gestellt zu haben. Die Ermittler, die schon glaubten, die Mutter der Schwarzenberger Babyleiche endlich gefunden zu haben, schauten nach und entdeckten einen toten Jungen.

   Nach Aussage der Frau hatte sie das Kind in der Badewanne entbunden und dann erstickt. Eigentlich habe sie abtreiben wollen. Aber weil noch Unterlagen fehlten, sei die Zeit verstrichen, in der das legal möglich gewesen wäre. Sie habe sich mit einem Kind überfordert gefühlt und "Angst vor der Schande" als alleinstehende Mutter gehabt.

Gegen die Frau wird jetzt wegen Totschlags ermittelt. Sollte Jugendstrafrecht angewendet werden, drohen ihr bis zu zehn Jahren Gefängnis.

   Nach der Mutter des toten Babys aus Schwarzenberg wird weiter gesucht. Deren Kind war am 19. Januar in einem Altkleidercontainer entdeckt worden. Der Junge war ebenfalls erstickt worden.

bal/DPA DPA

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