Muqtada al-Sadrs Partei hatte bei den Parlamentswahlen im Oktober den ersten Platz belegt, doch zog er seine Abgeordneten aus dem Parlament zurück, als es ihm nicht gelang, eine Regierung ohne seine schiitischen Rivalen zu bilden, die zumeist vom Iran unterstützt werden. Seither hat er seine Drohungen wahr gemacht und Volksunruhen angezettelt.
Video Anhänger von schiitischem Führer stürmen Parlament und Regierungsviertel
STORY: Tausende Anhänger des populistischen schiitischen Geistlichen Muqtada al-Sadr haben am Samstag zum zweiten Mal innerhalb einer Woche das befestigte Regierungsviertel in Bagdad gestürmt und sind in das irkaische Parlamentsgebäude eingedrungen. Demonstranten rissen Betonbarrieren nieder und drangen in die Grüne Zone ein, in der sich Regierungsstellen und ausländische Vertretungen befinden. Im Parlament hätte am Samstag ein Präsident gewählt werden sollen. Die Szenen folgten auf ähnliche Proteste vom Mittwoch, wobei diesmal mindestens 70 Menschen - darunter Demonstranten und Polizisten - verletzt wurden. Sadrs Anhänger warfen Steine, die Polizei setzte Tränengas und Blendgranaten ein, so Augenzeugen. Einige der Verwundeten seien schwer verletzt worden, hieß es. Muqtada al-Sadrs Partei hatte bei den Parlamentswahlen im Oktober den ersten Platz belegt, doch zog er seine Abgeordneten aus dem Parlament zurück, als es ihm nicht gelang, eine Regierung ohne seine schiitischen Rivalen zu bilden, die zumeist vom Iran unterstützt werden. Sadr hat seitdem seine Drohungen wahr gemacht und Volksunruhen angezettelt.
