Angriff auf Regierungsviertel US-Demokratin Ocasio-Cortez fordert Ausweisung Bolsonaros aus den USA

Brasilien: Bilder der Zerstörung nach Sturm auf Regierungsgebäude
Brasilien: Bilder der Zerstörung nach Sturm auf Regierungsgebäude
© Mateus Bonomi / AA / Picture Alliance
Sehen Sie im Video: Bilder der Zerstörung in Brasilia  – Polizei versammelt sich vor Camp der Bolsonaro-Anhänger.




STORY: Es sind Bilder der Zerstörung, die bei einem Rundgang am Montag in Brasilia der Presse gezeigt wurden. In der brasilianischen Hauptstadt hatten am Sonntag Tausende mutmaßliche Bolsonaro-Anhänger das Kongress-Gebäude, den Obersten Gerichtshof und den Präsidentenpalast gestürmt und starke Verwüstungen angerichtet. Medienberichten zufolge hatten die Sicherheitskräfte die Lage erst nach mehreren Stunden wieder unter Kontrolle. Die Situation ist weiterhin angespannt und demonstrativ versammelte sich am Montag ein Polizeiaufgebot vor einem Lager von Anhängern des ehemaligen Präsidenten Jair Bolsonaro. Die schwer bewaffneten Polizisten, viele von ihnen zu Pferd, standen vor dem Protestcamp der Bolsonaro-Anhänger vor dem Armeehauptquartier. Bolsonaro hatte die Wahl gegen den linksgerichteten Lula im Oktober verloren. Zum Jahreswechsel endete seine Amtszeit. Seine Niederlage hat er bis heute nicht eingestanden.
Der abgewählte brasilianische Präsident Jair Bolsonaro hält sich derzeit in Florida auf. Nach dem Sturm seiner Anhänger auf das Regierungsviertel in Brasilia fordern prominente US-Demokraten die Ausweisung des "Tropen-Trumps".

Nach den Angriffen auf das Regierungsviertel in Brasília durch militante Anhänger des abgewählten Präsidenten Jair Bolsonaro gibt es Forderungen, den rechtsradikalen Politiker aus den USA auszuweisen. "Die USA müssen aufhören, Bolsonaro in Florida Zuflucht zu gewähren", schrieb etwa die demokratische US-Kongressabgeordnete Alexandria Ocasio-Cortez am späten Sonntagabend (Ortszeit) auf Twitter. Bolsonaro hatte die Präsidentenwahl im Oktober verloren und sich Ende Dezember kurz vor der Vereidigung seines Amtsnachfolgers Luiz Inácio Lula da Silva in die USA abgesetzt.

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Auch der demokratische US-Kongressabgeordnete Joaquin Castro forderte in einem CNN-Interview Bolsonaros Ausweisung. "Er ist ein gefährlicher Mann", sagte Castro unter anderem.

Radikale Anhänger des rechten Ex-Militärs hatten am Sonntag das Regierungsviertel der brasilianischen Hauptstadt gestürmt. Hunderte Menschen drangen in den Kongress, den Obersten Gerichtshof sowie den Regierungssitz Palácio do Planalto ein. Bolsonaro verurteilte den Angriff auf Twitter zwar. "Friedliche Demonstrationen sind Teil der Demokratie. Plünderungen und Überfälle auf öffentliche Gebäude, wie sie heute stattgefunden haben, fallen jedoch nicht darunter", schrieb der Ex-Staatschef auf Twitter. Zugleich bestritt er aber eine Mitschuld: "Außerdem weise ich die Anschuldigungen zurück, die mir der derzeitige Chef der brasilianischen Exekutive (Lula) ohne Beweise vorwirft." Beobachter merkten allerdings an, dass Bolsonaro während der Angriffe auffällig lange geschwiegen habe.

Bolsonaro-Anhänger stürmen Regierungsgebäude in Brasilia
Bolsonaro-Anhänger stürmen Regierungsgebäude in Brasilia
Dramatische Videos zeigen: Bolsonaro-Anhänger stürmen und wüten in Regierungsgebäude in Brasilia
© Bildquelle: AFP

Sehen Sie im Video: Bolsonaro-Anhänger stürmen Regierungsgebäude in Brasilia.

Jair Bolsonaro hat aus Nähe zu Trump nie einen Hehl gemacht

Die Attacke erinnerte gerade in den USA stark an den Sturm auf das US-Kapitol vom 6. Januar 2020 durch Anhänger des damals abgewählten Präsidenten Donald Trump. Dazu schrieb auch Ocasio-Cortez in ihrem Tweet: "Fast zwei Jahre nach dem Angriff von Faschisten auf das US-Kapitol erleben wir, wie faschistische Bewegungen im Ausland versuchen, dasselbe in Brasilien zu tun." Bolsonaro hat aus seiner politischen Nähe zu Trump nie einen Hehl gemacht. Medien nannten ihn seinerzeit auch den "Tropen-Trump".

DPA
kng