Außenministerin Annalena Baerbock hat Russland mit "präzedenzlosen Sanktionen" im Falle eines Angriffes auf die Ukraine gedroht. Deutschland sei bereit, dafür auch einen hohen wirtschaftlichen Preis zu zahlen, sagte sie am Freitag auf der Münchner Sicherheitskonferenz.
Video Baerbock: Sanktionen gegen Russland wären "präzedenzlos"

HINWEIS: Dieser Beitrag wird ohne Sprechertext gesendet. O-Ton Annalena Baerbock (Grüne), Außenministerin: " Heute, das müssen wir so deutlich sagen, droht ein neuer Krieg mitten in unserem Europa. Russland spricht mit seinem Truppenaufmarsch eine absolut inakzeptable Drohung aus. Gegenüber der Ukraine, aber auch gegenüber uns allen und unser Friedensarchitektur in Europa. Diese Krise ist deswegen - und da müssen wir sehr genau beim Framing aufpassen - diese Krise ist keine Ukraine-Krise, sie ist eine Russland-Krise. Wir rufen daher Russland eindringlich auf, seine Truppen umgehend abzuziehen. Erste Signale - und das erleben wir ja in den letzten Wochen und Tagen immer wieder- erste Signale waren ein Hoffnungsschimmer. Aber wir müssen jetzt auch Taten sehen. Denn die russische Drohung ist weiterhin real. Und genauso real ist aber unsere gemeinsame Antwort. Wenn es zu einem russischen Angriff auf die Ukraine käme, dann hätte dies massive Konsequenzen für Russland finanziell, politisch und wirtschaftlich. Wer gemeinsam in Sicherheit leben will, der droht einander nicht. Wer gemeinsam in Sicherheit leben will, der spricht am Verhandlungstisch über unsere gemeinsame Sicherheit. Klar - und so ehrlich muss man auch sein, und wir werden jetzt, Tony Blinken und ich und viele, viele andere Außenministerinnen und Außenminister, Verteidigungsminister, Diplomaten hier in diesem Raum, wir werden dann immer wieder gefragt, jetzt geht das schon eine Woche. Wie lange soll das Ganze denn noch dauern? Vielleicht Wochen, vielleicht Monate? Verhandlungen sind meistens ein Verhandlungsmarathon mit Rückschlägen, mit Missverständnissen, manchmal auch mit Fouls. Aber wer Angst vor der Strecke hat und gar nicht erst antritt, der hat schon verloren. Entschlossen sind wir mit Blick auf die Maßnahmen, die wir für den Fall eines Vorgehens Russlands gegen die Ukraine vorbereiten. Diese Sanktionen wären präzedenzlos und mit allen Partnern abgestimmt und vorbereitet. Wir als Deutschland sind bereit, selber dafür einen hohen wirtschaftlichen Preis zu bezahlen. Deswegen liegen für mich, liegen für uns alle Optionen auf dem Tisch. Auch Nord Stream 2."