Auf dem eintägigen kleinen Parteitag bei Frankfurt debattieren die Grünen über Klimaschutz und Wohlstand. Hauptthema war aber der innerparteiliche Streit über den Asyl-Kompromiss in der Europäischen Union.
Video Baerbock verteidigt Zustimmung zum EU-Asyl-Kompromiss

STORY: Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat auf einem kleinen Parteitag der Grünen die Zustimmung der Bundesregierung zum Asyl-Kompromiss der Europäischen Union (EU) verteidigt. Auch sie habe die Entscheidung zerrissen, sagte die Grünen-Politikerin am Samstag auf dem Delegiertentreffen in Bad Vilbel. "Und ich habe gedacht, das kann ich meiner Partei nicht zumuten. Das kann ich uns eigentlich nicht zumuten. Ich kann es mir nicht zumuten. Aber das ist mein Job. Was ist für uns wichtiger? Und wie sehen wir die Gefahr, dass Europa wieder nationalstaatliche Antworten, erst recht bei Flucht und Migration verfällt? Ich glaube, niemand hier im Saal kann sagen hundertprozentig ist die Waage so. Meine Waage, und die habt ihr dann alle gehört. Und ich weiß, dass sie für manche überraschend kam. Meine Waage war 49 zu 51 und deswegen finde ich auch richtig, dass wir hier in diesem Antrag nicht sagen können: Das war die allerbeste Entscheidung, dass man das dann so mitgetragen hat. Daher möchte ich nicht dafür werben, dass wir sagen, das war alles super. Ganz im Gegenteil. Ich möchte, dass wir deutlich machen: Gerade weil wir es unterschiedlich bewerten, kämpfen wir gemeinsam um so härter." Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck rief seine Partei auf, sich bei allem Gegenwind nicht in eine Nische drängen zu lassen. Es gebe Druck von allen Seiten auf die Grünen und sehr viel Konfrontation. Aber daraus dürfe nicht folgen, dass die Grünen konfrontativer würden. "Wir wissen, dass wenn man regiert, der Wind immer von vorne kommt und er wird auch nicht wieder weggehen. Er wird immer weiter von vorne kommen und wir müssen damit umgehen. Wir müssen das einpreisen. Wir müssen uns darauf einstellen, dass es so ist. Weil unsere Themen im Zentrum, im Zentrum der gesellschaftlichen Debatte stehen. Da tut es weh, da ist es heiß in der Küche. Aber sie stehen im Zentrum, und aus diesem Zentrum dürfen wir uns nicht vertreiben lassen. Wir müssen also immer in unsere Politik mit einbeziehen, vom Heizen bis zum Asyl, dass wir in einer Demokratie für Mehrheiten arbeiten müssen. Denn das ist unsere Position und unsere Aufgabe, eine politische Mehrheit jeweils für die nächste Veränderung zu schaffen." Auf dem eintägigen kleinen Parteitag bei Frankfurt debattieren die Grünen über Klimaschutz und Wohlstand. Hauptthema war aber der innerparteiliche Streit über den Asyl-Kompromiss in der Europäischen Union (EU).