Mit Blick auf Verschwörungstheorien warnte der US-Präsident vor einem "Gift für die Demokratie". Launige Scherze kamen beim Korrespondentendinner des Weißen Hauses traditionsgemäß aber auch nicht zu kurz.
Video Biden kritisiert Medien wegen "böswilliger Lügen"

STORY: Wenn der US-Präsident die beim Weißen Haus akkreditierten Journalisten zum Dinner einlädt, geht es traditionell launig zu. Und so hielt sich auch Joe Biden in seiner Rede vor der Hauptstadtpresse in Washington am Samstag an einen eher heiteren Ton. Unter anderem nahm er die außergerichtliche Einigung zwischen dem Sender FoxNews und einem Wahlmaschinen-Hersteller im Streit um bewusst falsche Berichterstattung aufs Korn. "Letztes Jahr konnten Ihre Lieblingsreporter von Fox News teilnehmen, weil sie vollständig geimpft waren. Dieses Jahr sind sie hier, weil sie wegen des 787-Millionen-Dollar-Vergleichs zu einem Gratis-Essen nicht 'Nein' sagen konnten. Und was soll's, ich würde Fox als ehrlich, fair und wahrheitsgemäß bezeichnen, aber dann könnte ich wegen Verleumdung verklagt werden." Doch dann folgte eine ernstere Medienkritik: "Ein Gift zieht sich durch unsere Demokratie und Teile der extremen Presse. Die Wahrheit wird durch Lügen begraben und Lügen leben als Wahrheit. Lügen, die für Profit und Macht erzählt werden. Böswillige Lügen über Verschwörungen, die immer und immer wieder wiederholt werden, um einen Kreislauf von Wut, Hass und sogar Gewalt zu erzeugen. Ein Kreislauf, der dazu führt, dass die Geschichte begraben wird und Bücher verboten werden." Eine freie Presse sei eine Säule der freien Gesellschaft und nicht deren Feind, sagte Biden und spielte damit offenkundig auf seinen Vorgänger Donald Trump an. Dieser hatte mit dem Begriff "Feind des Volkes" Journalisten bezeichnet, die seine Wahlkampagne 2016 und seine Amtsführung im Weißen Haus kritisiert hatten. Trump selber hatte in seiner Zeit als Präsident nie am jährlichen Dinner der Hauptstadtkorrespondenten teilgenommen.