Franziska Giffey wirbt mit Optimismus - und ohne Koalitionsaussage. Laut Erhebungen rangiert die SPD mit Werten von über 20 Prozent an erster Stelle. Sollte sich der Trend bis zur Wahl halten, wäre das eine komfortable Position im Rennen um das Rote Rathaus.
Video Erste Regierende Bürgermeisterin von Berlin?

Franziska Giffey ist SPD-Spitzenkandidatin bei der Berliner Wahl, die parallel zur Bundestagswahl am 26. September stattfindet. Bei Koalitionsaussagen zu ihren möglichen Regierungspräferenzen nach der Wahl hält sich Giffey jedoch bedeckt. O-TON BERLINER SPD-SPITZENKANDIDATIN FRANZISKA GIFFEY (SPD): "Also wir haben als SPD ganz klar gesagt, was SPD pur ist. Wir wollen so viel wie möglich unseres Programms auch umsetzen. Und wir wollen mit den Partnern zusammenarbeiten, mit denen das gelingt. Im Moment ist dazu alles offen. Das Einzige, was wir ausschließen, ist eine Zusammenarbeit mit der AfD. Aber wir werden in Abhängigkeit vom Wahlergebnis dann besprechen und beraten, was der beste Weg für Berlin ist, für die Stadt und dafür, dass wir wirklich möglichst viel SPD pur machen können." Die aktuellen Koalitionspartner in der Bundeshauptstadt, Linkspartei und Grüne, kritisieren diese Haltung und fordern eine klare Koalitionsaussage. Das Bündnis aus SPD, Linken und Grünen löste nach den Wahlen 2016 einen schwarz-roten Senat ab. Partei-Kollege Michael Müller führt die Regierung an. Und der aktuelle Regierende Bürgermeister warb jüngst auf einer Wahlkampfveranstaltung für Giffey mit klaren Worten. O-TON BERLINS REGIERENDER BÜRGERMEISTER MICHAEL MÜLLER (SPD): "Ich will, dass Franziska Giffey meine Nachfolgerin wird. Ich will, dass das Rote Rathaus außen und innen rot ist, meine Damen und Herren! Franziska ist die richtige Kandidatin. Sie kennt die Stadt. Sie kennt Berlin. Sie kennt den Bezirk. Sie kennt die Landesebene. Sie kennt die Bundesebene. Sie hat gezeigt, dass sie es kann." Giffey hat über die Jahre tatsächlich auf unterschiedlichen Ebenen Politik gestaltet. Unter anderem bekleidete die in Frankfurt an der Oder geborene und in der DDR aufgewachsene Giffey von 2015 an für drei Jahre den Posten der Bezirksbürgermeisterin von Berlin-Neukölln. Ab 2018 und bis vor Kurzem stand sie im Kabinett von Bundeskanzlerin Angela Merkel dem Familienressort vor. Von dem Amt trat die 43-Jährige dann als Konsequenz aus einer Plagiatsaffäre um ihre Doktorarbeit im Mai zurück. Ihr Vorhaben, ins Rote Rathaus einzuziehen, blieb davon allerdings unberührt. Die politischen Schwerpunkte fasst sie mit den fünf B's für Berlin zusammen: Bauen, Bildung, beste Wirtschaft, bürgernahe Verwaltung sowie Berlin in Sicherheit. Laut Erhebungen rangiert die SPD mit Werten von über 20 Prozent an erster Stelle. Sollte sich der Trend bis zur Wahl halten, wäre das eine komfortable Position im Rennen um das Rote Rathaus.