Bundestagswahl Union verzichtet auf Koalitionsaussage

Die Union will sich vor der Bundestagswahl offenbar nicht festlegen lassen: Laut einem Bericht der "Financial Times Deutschland" werden CDU und CSU voraussichtlich ohne eine Koalitionsaussage zugunsten der FDP in den Wahlkampf ziehen. Damit reagieren sie auf einen Fehler der Vergangenheit.

Die Union wird voraussichtlich ohne Koalitionsaussage zugunsten der FDP in den Bundestagswahlkampf ziehen. "Wir werden nicht als schwarz-gelbe Koalition Wahlkampf machen", erfuhr die "Financial Times Deutschland" aus der CSU-Führung. Ein gemeinsames Positionspapier und Auftritte der Unionsspitzen mit FDP-Chef Guido Westerwelle seien 2009 anders als bei der vergangenen Bundestagswahl nicht geplant.

Damals seien die Stammwähler von CDU und CSU durch den engen Schulterschluss mit den Liberalen irritiert und das Profil der Union verwischt worden. Auch im CDU-Beraterkreis um Kanzlerin Angela Merkel hieß es nach Informationen der Zeitung, die Union werde ihre Fehler aus der Kampagne 2005 nicht wiederholen. Angesichts der Sorgen der Wähler um die wirtschaftliche Zukunft im nächsten Jahr seien Koalitionsdebatten fehl am Platz: "Es ist absehbar, dass die Menschen keine Lagerbildung wollen."

Auch SPD-Vizechef Peer Steinbrück hat angekündigt, seine Partei werde ohne Koalitionsaussage in die Bundestagswahl gehen. SPD-Chef Franz Müntefering nannte in einem "stern"-Interview Rot-Grün als Wunschkonstellation für eine Koalition nach der Bundestagswahl. Wenn es dafür nicht reiche, setze er auf eine "Ampel" von SPD und Grünen mit der FDP.

Reuters
Reuters/AFP