Zum Herbst und Winter steigen die Preise in der Regel wegen der Heizsaison und des verstärkten Stromverbrauchs für die Beleuchtung. Derzeit kommen aber weitere Faktoren hinzu.
Video Gaspreis-Explosion erschüttert Europa

Die zuletzt rasant gestiegenen Erdgas-Preise alarmieren kurz vor dem Winter die europäischen Regierungen und die Industrie. Unter anderem die wirtschaftliche Erholung nach der Corona-Krise, geleerte Speicher nach dem letzten vergleichsweise kalten Winter und Spekulationen über zurückhaltende Lieferungen aus Russland haben den Preis auf ein Rekordhoch getrieben. Propan Rheingas Geschäftsführer Hubert Peters. "Aktuell haben wir weltweit eine tendenziell sehr hohe Nachfrage mit einem relativ niedrigen Angebot. Hier macht sich insbesondere der aktuell sehr große Energiehunger in Asien preistreibend bemerkbar. Sowohl Erdöl als auch Erdgas sind sehr teuer." Vielen Verbrauchern drohen in der gerade begonnenen Heizsaison erhebliche Mehrkosten. Und auch beim Strom sieht es kaum besser aus. Energieexpertin des Deutschen Institut Für Wirtschaftsforschung Claudia Kemfert: "Ja, die beste Antwort auf eben solche geopolitischen fossilen Energiekonflikte ist die Energiewende mit mehr erneuerbaren Energien. Wir müssen alles dafür tun, dass der Anteil der erneuerbaren Energien schneller steigt als bisher und auch mehr helfen, um Energie einzusparen, gerade im Gebäudebereich oder Industriebereich und eben wegkommen vom fossilen Erdgas, aber auch anderen fossilen Energien." Immerhin: Russland will nach den Worten von Präsident Wladimir Putin nun mehr Gas nach Europa liefern. Die Export-Möglichkeiten Russlands seien allerdings möglicherweise begrenzt, erklärt die Bank of America. Die eigenen Speicher in Russland werden noch gefüllt und die Produktion laufe bereits so hoch wie zuletzt vor fast zehn Jahren.