Ziel war zunächst ein öffentliches Gespräch mit den drei KanzlerkandidatInnen und die Einrichtung eines Bürgerrates. Mittlerweile haben die Hungernden ihre Forderungen auf das Gespräch reduziert.
Video Klima-Aktivisten: Hungerstreik am Kanzleramt geht weiter

Ja, hier hungern Menschen, mitten in Berlin, in Sichtweite des Kanzleramtes. Seit 16 Tagen hatten sie am Mittwoch nichts mehr gegessen. Simon Helmstedt ist einer von sechs. "Ja, keine der Parteien hat ein Wahlprogramm, das auch nur ansatzweise die Fakten, die Klimafakten, die wir, mit denen wir uns konfrontiert sehen, ernst nimmt, und Maßnahmen dagegen sind lächerlich. Und deswegen habe ich das Mittel des zivilen Ungehorsams und jetzt in der Endphase das Mittel des Hungerstreiks gewählt, um ja, ein Überleben der Menschheit hoffentlich noch zu erreichen." Es geht ums Klima und um das, was die Parteien vorhaben, um die Katastrophe doch noch abzuwenden. Hannah Lübbert ist Sprecherin der Aktion. "Wir haben zwei Forderungen ursprünglich gehabt: Einmal ein Gespräch mit den drei Kanzlerkandidat*innen. Und als zweites, dass sie versprechen, in der nächsten Legislaturperiode einen Bürgerrat einzuberufen. Ein Bürgerrat ist ein Gremium, wo Menschen aus der gesamten Gesellschaft repräsentativ zusammengelost werden und dann selber darüber entscheiden können, welche Maßnahmen jetzt ergriffen werden müssen. Weil wir von der Politik einfach ignoriert wurden seit Wochen, sind wir jetzt runtergegangen in unseren Forderungen und haben gesagt: Okay, wir beenden diesen Hungerstreik auch, wenn wir nur dieses Gespräch erst einmal kriegen. Aber selbst darauf wurde von der Politik noch nicht eingegangen." Nicht nur für das Klima, auch für die Hungerstreikenden wird es langsam gefährlich. Am Dienstag musste einer von ihnen ins Krankenhaus gebracht werden, zuvor war er zusammengebrochen, Kreislaufprobleme. Mittlerweile sei er wieder im Camp und entschlossen, weiterzumachen. Grünen-Kandidatin Annalena Baerbock hat mit den Hungernden telefoniert und sie aufgefordert, sich nicht in Gefahr zu bringen. Ähnlich äußerte sich Olaf Scholz, so auch Armin Laschet. Er schloss ein Gespräch nicht aus.