Die überwiegend staatliche Wirtschaft der sozialistischen Karibik-Insel, von Kritikern als ineffizient bezeichnet, war im Vorjahr 2020 um fast 11 Prozent geschrumpft. Die Pandemie hatte den Tourismus zum Erliegen gebracht, zudem hatte die US-Regierung unter Präsident Donald Trump die jahrzehntealte Blockade mit neuen Sanktionen verschärft.
Video Kubas Regierung: Aufschwung nicht einfach, aber auch nicht unmöglich

Auch in Kuba hoffen vielen auf einen Aufschwung, nach den langen Monaten der Corona-Pandemie: Die Regierung sagt, man bemühe sich, die steigenden Preise zu kontrollieren und die Knappheit zu lindern. Der Wirtschaftsminister Alejandro Gil sagte am Dienstag auf einer Sitzung der Nationalversammlung in der Hauptstadt Havanna, eine Erholung von der durch die Pandemie verursachten Rezession fasse Fuß. Man wolle endlich wieder mehr produzieren und hoffe, das laufende Jahr mit einem Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von rund 2 % abzuschließen. O-Ton: "Die Inflationsrate im Land wird in diesem Jahr über 70 % liegen, und sie wird mindestens 10 Prozent-Punkte höher sein als geplant. Das ist ein Problem, dem wir uns stellen müssen. Die Inflation hat dazu geführt, dass wir die mit dem Gehalt geplante Kaufkraft nicht erreichen. Das müssen wir korrigieren, und wir müssen in diese Richtung arbeiten; das ist eines der Ziele des Plans 2022. Und wie wir bereits gesagt haben: Es wird nicht einfach sein, aber es ist auch nicht unmöglich." Kubas überwiegend staatliche Wirtschaft, von Kritikern als ineffizient bezeichnet, war im Vorjahr 2020 um fast 11 Prozent geschrumpft. Die Pandemie hatte den Tourismus zum Erliegen gebracht, zudem hatte die US-Regierung unter Präsident Donald Trump die jahrzehntealte Blockade mit neuen Sanktionen verschärft. Einwohner von Havanna sagen zur aktuellen Lage: O-Ton: "Die Preise (für Lebensmittel) sind sehr hoch, sowohl auf den Märkten als auch auf der Straße in staatlichen und privaten Einrichtungen. Mit diesen Preisen werden die Verbraucher abgezockt." O-Ton: "Alles ist teurer geworden, es ist nicht mehr bezahlbar. Die Preise entsprechen nicht den Gehältern; wir können kaum etwas kaufen, obwohl die Löhne gestiegen sind. O-Ton: "Schweinefleisch kostete früher 45 kubanische Pesos pro Pfund, und jetzt verkaufen sie es für bis zu 250 Pesos. Es gibt Orte, an denen ein Pfund Steak 280 Pesos kostet." Und die CAFE-Mitarbeiterin, ANA LIDIA DE LA VEGA, SAGT: "Hamsterer und Wiederverkäufer treiben die Preise für Dinge in die Höhe, die wir normalerweise auf dem Einzelhandelsmarkt kaufen. Die Inflation macht sich auf den Lebensmittelmärkten bemerkbar; die täglichen Preise steigen. Der Einkauf von Rohstoffen ist also sehr kompliziert, und wenn sie die Preise für die Rohstoffe erhöhen, müssen auch wir die Preise anheben, weil es sonst nicht rentabel wäre." Wirtschaftsminister Gil sagt, man strebe ein Wirtschaftswachstum von 4 % für das kommende Jahr an. In diesem Sinne, so Gil, würden aktuell wichtige Maßnahmen zur Ankurbelung des Wachstums und zur Steigerung der einheimischen Produktion beschlossen: Zum Beispiel eine erneute Gewährung größerer Autonomie für staatliche Unternehmen und eine weitere Legalisierung kleiner und mittlerer privater Unternehmen.