Lampedusa wird derzeit von zahlreichen Schlepperbooten angesteuert, die aus Nordafrika kommen, was zu massiven Protesten innerhalb der Bevölkerung führt. Die Mittelmeerinsel liegt nur rund 140 Kilometer östlich der Küste Tunesiens. Sie trägt wegen ihrer Nähe zu Nordafrika derzeit die Hauptlast der illegalen Migration. Auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen äußerte sich vor Ort.
Video Meloni pocht wegen Migranten-Ansturm auf Lampedusa auf Abkommen mit Nordafrika

STORY: Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni hat auf der Insel Lampedusa schnelle Migrationsabkommen mit den nordafrikanischen Staaten gefordert. Seit Wochen kommen täglich viele Hunderte Menschen in überfüllten Booten auf der italienischen Insel an. "Wir müssen die irreguläre Migration stoppen", sagte Meloni bei einem gemeinsamen Auftritt mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Giorgia Meloni / Ministerpräsidentin von Italien "Hier geht es um die Zukunft, die Europa für sich selbst gestalten will. Denn die Zukunft Europas hängt von der Fähigkeit ab, die riesigen, gewaltigen Herausforderungen zu bewältigen, die vor uns liegen, und illegale Einwanderung ist sicherlich eine dieser Herausforderungen. Die Kommissions-Präsidentin weiß das sehr, sehr gut. Und seit Beginn unserer Arbeit habe ich festgestellt, dass sie in dieser Hinsicht immer äußerst kooperativ war. Und ich denke, das ist äußerst wichtig.“ Das italienisch-tunesische Migrationsabkommen müsse schnell auf andere nordafrikanische Staaten übertragen werden. Die rechtspopulistische Politikerin mahnte, dass alle EU-Staaten dabei zusammenarbeiten müssten. Die bloße Verteilung der Migranten und Flüchtlinge unter den EU-Ländern löse das Problem nicht. Ursula von der Leyen / EU-Kommissionspräsidentin "Die wirksamste Maßnahme, um den Lügen der Schmuggler entgegenzuwirken, sind legale Wege und humanitäre Korridore. Wir werden Migranten durch diese humanitäre Aufnahme echte Alternativen bieten. Dies ist sehr wichtig, um das bösartige Narrativ der Schmuggler zu brechen." Bei der Migration handele es sich um eine europäische, gemeinsame Herausforderung zu Von der Leyen. Lampedusa wird derzeit von zahlreichen Schlepperbooten angesteuert, die aus Nordafrika kommen, was zu massiven Protesten innerhalb der Bevölkerung führt. Die Mittelmeerinsel liegt nur rund 140 Kilometer östlich der Küste Tunesiens. Sie trägt wegen ihrer Nähe zu Nordafrika derzeit die Hauptlast der illegalen Migration. Die tunesischen Sicherheitskräfte waren am Samstag mit einem Großaufgebot gegen Migranten und Schlepper in mehreren tunesischen Küstenstädten vorgegangen, um die illegale Einwanderung nach Italien zu unterbinden. Hunderte Migranten und zahlreiche Schlepper seien festgenommen worden, berichteten Augenzeugen und Behörden.